Ab dem 1.10.2922 sind FFP2-Masken in Alten- und Pflegeheimen auch für Bewohner:innen außerhalb ihrer Zimmer verpflichtend. Halten Sie das für realistisch? Ist so etwas ein Lebensabend in Würde?

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Frage von Barbara D. •

Ab dem 1.10.2922 sind FFP2-Masken in Alten- und Pflegeheimen auch für Bewohner:innen außerhalb ihrer Zimmer verpflichtend. Halten Sie das für realistisch? Ist so etwas ein Lebensabend in Würde?

Sehr geehrte Frau Moll,
ab dem 1.10.2022 sind FFP2-Masken in Alten- und Pflegeheimen verpflichtend, nicht nur für Personal und Besucher:innen, sondern auch die Bewohner:innen außerhalb ihrer Zimmer. Halten Sie als ehemalige Altenpflegerin für realistisch, insbesondere bei Demenzkranken? ist es mit einem Lebensabend in Würde vereinbar, wenn alte Menschen in ihren vielleicht letzten Monaten kein Gesicht mehr zur Gänze sehen dürfen, weder das von Angehörigen noch Pflegenden noch Mitbewohner:innen? Besteht hierdurch nicht die Gefahr von Depression, Rückzug in Isolation und Verlust von Lebensmut?

Mit vielem Dank für Ihre Antwort und Ihr entschiedenes Eintreten für Pflegende wie Gepflegte

Quellen:
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/maskenpflicht-im-Wohnzimmer---altenheime-kritisieren-neue-corona-regeln-im infektionsschutzgesetz-maskenpflicht-pflege-100.htlm
https://www.altenheim.net/artikel/2022/09/28-seniorenverbände-kritisieren-maskenpflicht.

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Sehr geehrte Frau D.,

vielen Dank für Ihre Frage. Auch mich beschäftigt dieses Thema im Moment sehr und ich kann Ihr Anliegen gut nachempfinden. Natürlich müssen wir den Infektionsschutz weiterhin sehr ernst nehmen, aber hier sollte aus meiner Sicht zwischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen differenziert werden. Die Bewohner der Pflegeeinrichtungen bewohnen dort nicht nur ihr Zimmer, sondern die gesamte Einrichtung. Sie ist ihr Lebensort und ihre Wohnung. Deshalb bin ich der Meinung, dass in diesen Bereichen auf das Tragen einer Maske verzichtet werden sollte, denn auch wir würden keine Maske in unserem Wohnzimmer tragen.

Auch bezüglich der Maskenpflicht für Angehörige bin ich der Meinung, dass hier eine pragmatische Lösung gefunden werden sollte, bei der der Infektionsschutz sichergestellt wird, aber die Lebensqualität so gut wie möglich erhalten bleibt.

Diese Punkte habe ich auch bereits in einem Brief an den Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach dargelegt. Ich übersende Ihnen diesen gern. Ich möchte Sie um Verständnis bitten, dass ich diesen nur direkt übersenden möchte. Die private Internetplattform abgeordnetenwatch.de behält die Kontaktdaten der Fragesteller allerdings grundsätzlich für sich, so dass eine Antwort unmittelbar an Sie nicht möglich ist. Bitte schicken Sie für eine Antwort Ihre Kontaktdaten an mein Büro unter: claudia.moll@bundestag.de

Mit freundlichen Grüßen nach Alsdorf

Claudia Moll

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