Wieviel Co 2 könnte durch Beachtung der STVO § 3 von 80/60km/h für LKW bei 68 Mrd. gefahrenen km eingespart werden?

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Frage von Helmut T. •

Wieviel Co 2 könnte durch Beachtung der STVO § 3 von 80/60km/h für LKW bei 68 Mrd. gefahrenen km eingespart werden?

Sehr geehrter Karrais, es ist leider üblich, für jeden Autofahrer erkennbar, dass LKW regelmäßig zu schnell fahren, obwohl dafür erhebliche Strafen drohen. Deren Fahrer wissen aber, dass nur wenig und dann tolerant kontrolliert wird. Wäre es mit Rücksicht auf das Urteil des BVerfG zum Klimaschutz nicht angemessen, mit diesen Kontrollen zu beginnen?Das könnte kostenneutral und ohne großen Personalaufwand geschehen und schnell eine Co 2 Einsparung mit sich bringen?
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Sehr geehrter Herr T.,

zunächst muss einem bewusst sein, dass LKW über geeichte Fahrtmesser verfügen, während PKW ungeeichte Fahrtmesser besitzen. Letztere übertreiben aus Sicherheitsgründen die angezeigte Geschwindigkeit um 5 bis 10 km/h. Dadurch entsteht oft der Anschein, dass LKW über dem Tempolimit unterwegs sind. Trotzdem kann es natürlich sein, dass das Tempo überschritten wird, da auf Landstraßen nur selten Tempokontrollen durchgeführt werden. 

Eine seriöse Bezifferung der CO2-Ersparnis einer konsequenten Einhaltung des Tempolimits gegenüber der Realität ist mir nicht bekannt. Allerdings geht eine Erhöhung der Geschwindigkeit kubisch in den Leistungsbedarf eines Fahrzeugs ein, da der wesentliche geschwindigkeitsabhängige Widerstand der Luftwiderstand ist. Die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung kann also zu Einsparungen führen. Da jedoch nicht bekannt ist, wie häufig die Geschwindigkeit in welchem Tempobereich um wie viel km/h überschritten wird, kann man das nicht genau beziffern.   

Allerdings widerspreche ich Ihrer Annahme, dass eine engere Geschwindigkeitskontrolle "kostenneutral" und mit "geringem Aufwand" zu erledigen sei. Eine konsequente Einhaltung der Tempolimits wäre nur durch mobile Kontrollen möglich, da stationäre Blitzer in der Regel nach einigen Wochen bekannt sind und es ebenfalls zwar illegale, aber gebräuchliche Warn-Apps gibt. Eine mobile Anlage erfordert entsprechendes Personal, das diese aufstellt, wartet und die Ordnungswidrigkeiten entsprechend ahndet. Macht man dies nur zum Zweck einer Kontrolle von LKWs, dürfte der gegenüberstehende Einnahmenbetrag zu gering sein. 

Die personellen Kapazitäten der Polizei und Ordnungsämter sind meines Erachtens nicht ausreichend, um engmaschigere Kontrollen durchzuführen. Hier sind wichtigere Aufgaben, wie das "Alltags-Geschäft" zuerst zu erledigen. Darum halte ich das nicht für eine zielführende Idee, wenn man Kosten und Nutzen miteinander abwägt. 

Wirksamer sind verkehrsabhängige Tempolimits auf Autobahnen und Bundesstraßen, die für einen flüssigeren Verkehr sorgen können und zudem die Sicherheit erhöhen können. 

Freundliche Grüße

Daniel Karrais

 

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