Frage an Daniela Ludwig bezüglich Gesundheit

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Daniela Ludwig
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Frage von Simon H. •

Frage an Daniela Ludwig von Simon H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Ludwig,

ich bin mir sicher, Sie versuchen die Beste Drogenpolitik zu machen die Sie können. Sie haben definitiv gute Intentionen. Allerdings gibt es, wenn man die wissenschaftliche Seite einiger illegaler Substanzen unter die Lupe nimmt einige Ungereimtheiten.

1. Heroin
Zum einen die medizinische Nutzung von Heroin (https://www.google.com/amp/s/www.quarks.de/gesundheit/drogen/darum-verschreiben-aerzte-heroin-als-medikament/amp/) welche eindeutig zeigt das Heroin bei weitem nicht diese Toxizität hat die diesem Medikament suggeriert wird. Hierzu kommt meine Frage, basierend auf dem faktengestützen Quarks Artikel.
Warum gibt es so wenig Herion-gestütze Theapie für Abhängige und weswegen setzten Sie sich nicht aktiv dafür ein das mehr Konsumräume (https://www.google.com/amp/s/www.sueddeutsche.de/leben/drogen-konsumraeume-es-geht-ums-ueberleben-1.3572776!amp) geschaffen werden?

2. LSD
Warum ist eine Substanz wie LSD und andere Psychedelika (Meskalin, DMT) welche seit Jahrhunderten von antiken Völkern ohne signifikante Konsequenzen konsumiert werden, weiterhin illegal?https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29408722/
https://www.spektrum.de/wissen/meskalin-mystik-aus-kaktusspitzen/1604544

3. Cannabis
Warum sind die Hürden für Ärzte, sowie die Leistungen der Krankenkassen weiterhin so konservativ bei einer medizinischen Indikation für Cannabis?
https://www.naturmed-depesche.de/nachrichten/h-rden-f-r-die-therapie-mit-cannabinoiden/

4. Kriminalisierung

Warum werden Konsumenten diversen Drogen weiterhin kriminalisiert und müssen mit einer Anzeige rechnen anstatt diese Menschen medizinisch adäquat aufklären?
https://www.aerzteblatt.de/archiv/163776/Drogenpolitik-Kriminalisierung-verhindert-Hilfen

5. Bundes Drogenpolitik

Warum wird die Drogenpolitik z.B.: bei der Einrichtung von Konsumräume und die geringe Menge den Ländern überlassen, wenn es doch eindeutige medizinische Ergebnisse gibt und somit eine zentrale Regulierung besser wäre?

MfG
Simon Hegele

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Sehr geehrter Herr Hegele,

die Substitution mit Diamorphin läuft dort, wo es angeboten wird, gut und erfolgreich. Davon konnte ich mich bei Besuchen in verschiedenen Praxen persönlich überzeugen. Es ist richtig, dass es keine flächendeckende Substitution mit diesem Mittel in Deutschland gibt. An einem Ausbau arbeite ich gemeinsam mit den Ärzteverbänden. Gesetzlich lässt sich so etwas nicht vorschreiben, da die Ärzte frei sind in ihrer Entscheidung, ob sie diese Therapie anbieten wollen oder nicht.

Bei Medizinalcannabis fehlt derzeit noch eine valide wissenschaftliche Basis, die eindeutig den medizinischen Nutzen beweist. Bei verschiedenen Krankheiten gibt es Anzeichen, dass Medizinalcannabis eine positive Wirkung haben könnte. Die Datenlage ist aber insgesamt zu dünn. Ich habe mit verschiedenen Ärzten gesprochen, die Medizinalcannabis verschreiben. Sie haben mir bestätigt, dass die gesetzliche Rechtsgrundlage ausreichend und in der Praxis auch handhabbar ist. Von Seiten der Ärzteschaft wird nicht erwartet bzw. verlangt, dass Medizinalcannabis in größerem als dem bisherigen Rahmen verschrieben werden sollte.

Wir haben in Deutschland ein gutes Hilfesystem. Wer ein Drogenproblem hat, dem kann auch geholfen werden. Hilfe wird nicht dadurch ausgeschlossen, dass auf der anderen Seite konsequent gegen Rechtsverstöße vorgegangen wird.

Frage 5 richtet sich in erster Linie an die Bundesländer und nicht an den Bund.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig

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