Sehr geehrter Herr Klein,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ein wichtiges Thema anspricht.

Ein wichtiger Grund zur Einführung der Wehrpflicht war die Verankerung der Bundeswehr in die demokratische Struktur unserer Gesellschaft. Gleichzeitig wurde das Recht geschaffen, aus Gewissensgründen den Wehrdienst zu verweigern und Zivildienst abzuleisten. Ich selbst habe von dieser Regelung Gebrauch gemacht und als junger Mann in einer sozialen Einrichtung gearbeitet. Die Geschichte der Bundeswehr in der Bundesrepublik hat gezeigt, dass die o. a. Zielsetzung erreicht werden konnte.

Aufgrund globaler sicherheitspolitischer Veränderungen haben sich die Anforderungen an die Bundeswehr verändert. Im Hinblick auf die Wehrpflicht trat dabei eine Ungerechtigkeit auf, die Anlass zu weiterführenden Überlegungen gibt. Denn wenn nur noch ein Teil der jungen Männer zum Dienst in der Bundeswehr oder zum Zivildienst herangezogen werden, kann nicht mehr von einer gerechten Verteilung der gesellschaftlichen Verpflichtungen in diesem Bereich gesprochen werden.

Ich plädiere deshalb für eine Reform der Wehrpflicht, die zunächst auf eine Stärkung des freiwilligen Engagements setzt. Es sollten also nur die einberufen werden, die sich zuvor bereit erklärt haben, den Dienst in der Bundeswehr zu leisten. Gleichzeitig würde ich mir aber auch den Ausbau eines allgemeinen sozialen Dienstes wünschen, da ich aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen weiß, wie positiv solche Dienste für die sozialen Einrichtungen aber auch für die jungen Menschen sind.

Viele Grüße

Detlev Blitz