Frage an Dietmar Bartsch bezüglich Bundestag

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Dietmar Bartsch
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Frage von Manfred B. •

Frage an Dietmar Bartsch von Manfred B. bezüglich Bundestag

Seit längerer Zeit haben wir ja den sogenannten Lockdown. Meine Frage diesbezüglich ist:
Wird mit zweierlei oder mehr Mass gemessen. Ich durfte nicht zum Geburtatag meiner 18 jährigen Enkeltochter (der Radius ist zu groß, ca 19 km ). Bei verschiedenen Bundesligamannschaften trat der Virus auch auf. Zuletzt bei Bayern München. Die beiden Spieler sind in Qzarantäne ,der Rest spilet Fußball und fährt durch die Welt ( Club WM ).
Jetzt Frage ich Sie, warum dürfen die Profimillionäre fahren und das "einfache Volk"
wird alles verboten. Gilt der Lockdown nur für uns oder für alle?
Diese Frage hätte ich gern beantwortet. Geht Geld wirklich über alles.
Andere Sportarten betrifft das ebenfalls.
Damit sollte man sich nicht wundern, dass das Volk mit den Massnahmen bald nicht mehr einverstanden ist.
Wie heisst es so schön: Alle für einen,einer für alle.

MfG
M. B. .aus Leipzig

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Sehr geehrter Herr Butter,

ich bedanke mich für Ihre Frage.

Ich kann Ihren Unmut gut nachvollziehen. Gerade für Familien sind die Einschränkungen immens. Nicht minder schwer sind die Folgen für Selbstständige, denen seit Monaten die Existenzgrundlage fehlt.
Ich sehe ein zunehmendes Unbehagen in der Bevölkerung. Die Bundesregierung hat daran einen hohen Anteil. Vor allem auch, weil sie sehr stark auf den Lockdown setzt, gleichzeitig ihre Hausaufgaben aber nicht gemacht hat. Denken Sie an den Schutz der Altenheime, die katastrophale Beschaffung von Impfstoffen oder die fehlenden Perspektiven für Kita und Schule.

Ja, das Virus muss zurückgedrängt werden. Dazu müssen Kontakte reduziert werden. Aber dies ist nicht der alleinige Weg aus der Krise, denn er ist nicht durchzuhalten, bis alle Menschen geimpft sind. Wir brauchen beispielsweise viel mehr Tests. Bei den Profifußballern wird eng getaktet getestet. Deshalb können Infizierte schnell isoliert und weitere Ansteckungen verhindert werden. Ich finde es auch absurd, wenn Kindern Fußballspiele untersagt sind, der Profibetrieb aber weiterläuft. Gleichzeitig zeigt der Profisport aber auch, welche Möglichkeiten für mehr Öffnungen durch Tests und Schnelltests möglich sind.
Ich bin nicht dafür, den Profisport zu stoppen. Ich bin aber sehr dafür, dass die positiven Lehren aus ihm für das gesellschaftliche Leben genutzt werden.

Bleiben Sie gesund!

Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch

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