Was gedenkt die Bundesregierung gegen den Lieferstopp von Cutaquig durch die Firma Octapharma zu tun?
Sehr geehrter Herr Franke,
Interessiert habe ich Ihre Antwort zu der Frage von Frau Nicolaisen vom 25.7. 22 zu der Frage gelesen, ob die Bundesregierung über den Lieferstopp von Cutaquig durch die Firma Octapharma informiert ist. Ihre Antwort berücksichtigt leider nicht im Geringsten die Situation der 20.000 an einem Immundefekt erkrankten Personen, die auf dieses Medikament angewiesen sind und deren Leben davon abhängt. Octapharma ist mittlerweile das letzte verbleibende Unternehmen, das Immunhlobuline zur subkutanen Anwendung an deutsche Patienten ausliefert. Persönlich bin ich selber von dem Lieferstopp betroffen, da ich an einem schweren angeborenen Immundefekt leide.
Ist es wirklich im Sinne der Bundesregierung, uns Patienten, die an dieser seltenen Erkrankung leiden, eine medikamentöse Behandlung zu verwehren? Das bedeutet für viele von uns, entweder eine schwerwiegende gesundheitliche Verschlechterung oder den Tod.
Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist nicht im Sinne der Bundesregierung, dass sich die pharmazeutische Unternehmung Octapharma vorübergehend zu einem Lieferstopp von Cutaquig® zu Lasten der Patientinnen und Patienten entschieden hat.
Wir warten nicht mit der Klärung des Sachverhalts und streben eine Lösung im Sinne der Patientinnen und Patienten an. Mit dem Krankenhauspflegeentlastungsgesetz, welches wir nun verabschiedet haben, soll einem Engpass bei Immunglobulinen in Deutschland entgegengewirkt werden. Nun sollen nach dem 31. Dezember 2018 zugelassene oder genehmigte Immunglobuline menschlicher Herkunft aus dem sogenannten erweiterten Preismoratorium ausgenommen werden.
Der vom Bundesgesundheitsministerium eingerichtete Arbeitskreis Blut erarbeitet Lösungsvorschläge für eine verbesserte Versorgung. Inzwischen hat die Fa. Octapharma den Lieferstopp aufgrund der anstehenden gesetzlichen Lösung ausgesetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Edgar Franke
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Voraussichtlich Ende dieses Jahres/ Anfang nächsten Jahres geht es ins Gesetzgebungsverfahren