Frage an Edith Sitzmann

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Edith Sitzmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ruben F. •

Frage an Edith Sitzmann von Ruben F.

Sehr geehrte Frau Sitzmann,

Haben Sie zur Frage des Frackings schon Stellung genommen? Wenn ja, wie? Wenn nicht, wann gedenken Sie es zu tun? Mir wird Ihre Stellungnahme helfen auch mein Wahlverhalten zu bestimmen.

Danke für eine baldige Antwort
Viele Grüße
Ruben Frankenstein

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Frankenstein,

vielen Dank für Ihre Frage. Wir Grüne haben uns klar und stets konsequent gegen umweltschädliches Fracking positioniert.
Dass eine gelungene Energiewende eine große Herausforderung ist und wir dabei neue Wege gehen müssen wissen alle. Dafür brauchen wir neue Ideen und Konzepte für die Energieversorgung von Morgen. Das heißt aber nicht, dass alle Alternativen zu Kohle und Atom zielführend sind.
Fracking ist ein höchst umstrittenes technisches Verfahren, welches insbesondere durch den Einsatz umweltschädigender Chemikalien unser Trinkwasser verunreinigen kann.

Im Oktober 2014 hat die Landtagsfraktion der Grünen deshalb zusammen mit der SPD-Fraktion einen Beschluss herbeigeführt, in dem sich der Landtag gegen umweltschädigendes Fracking ausspricht und dass die Beschlüsse der internationalen Gewässerschutzkommission zum Schutz des Trinkwasserspeichers Bodensee eingehalten werden müssen. Bereits im August 2013 wurde die Landesregierung per Landtagsbeschluss von den Regierungsfraktionen beauftragt, sich im Bundesrat für ein Moratorium einzusetzen und umweltschädliches Fracking zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten gesetzlich zu verbieten.

Auch einer "schleichenden Zulassung" über die Große Koalition im Bund, die sich bisher nicht klar gegen Fracking positioniert hat, werden wir entgegenstehen - immerhin will die Bundesregierung das Fracking in einer Tiefe unterhalb 3.000 Meter zulassen. In Baden-Württemberg gibt es jedoch auch unterhalb 3.000 Metern Gesteinsschichten, die für Fracking interessant sein könnten. Die Grünen werden sich deshalb weiterhin gegen ein Fracking in Baden-Württemberg und im Bund stemmen, weil diese Fördermethode unkalkulierbare Risiken für das Grund- und Trinkwasser mit sich bringt. Der Schutz von Bevölkerung und Umwelt hat absoluten Vorrang vor Experimenten. Ohnehin werden in Deutschland Frackinggas-Vorräte lediglich für die Versorgung über eine Dauer von fünf bis zehn Jahren prognostiziert. Fracking würde also der Energieversorgung nicht einmal mittelfristig weiterhelfen.

Ich hoffe Ihnen damit weitergeholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Edith Sitzmann