Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihre Fragen. Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass meine Partei, die CDU und ich, uns dazu bekennen, das menschliche Leben und dessen Menschenwürde zu schützen. Das Leben ist ein Menschenrecht. Niemand hat das Recht über das Leben eines anderen zu urteilen oder gar zu entscheiden.
Das Thema eines Schwangerschaftsabbruches ist sensibel und es herrschen viele vielfältige Meinungen. Ich möchte Ihnen gerne meine Ansicht näherbringen, weshalb ich meine Antwort in drei Bereiche unterteile:

1. Die Prävention - heutzutage gibt es genügend Mittel um einer Schwangerschaft präventiv entgegenzuwirken, d.h. die Möglichkeit ungewollt schwanger zu werden ist geringer denn je. Schon im Kindesalter sollte mit der Aufklärung begonnen werden.

2. Eine ungewollte Schwangerschaft durch Vergewaltigung: schrecklicherweise gibt es immer wieder Frauen die durch eine Vergewaltigung schwanger werden. Diese Frauen müssen nicht nur das Erlebte verarbeiten, sondern sogar die Entscheidung treffen ob sie dieses Kind bekommen möchten oder nicht. Für die betroffenen Frauen ist eine Beratung und psychologische Unterstützung ganz besonders wichtig.

3. Ungewollte Schwangerschaft – auch die Frauen die ungewollt schwanger geworden sind, sollten eine ausgiebige Beratung erhalten. Dafür gibt es Institutionen wie zum Beispiel „profamilia“. Ich bin der Meinung, dass die Möglichkeit das Kind zur Adoption freizugeben oder in die Obhut einer liebevollen Pflegefamilie zu geben, immer als erstes in Betracht gezogen werden sollte. Es ist so wichtig Frauen über alle Möglichkeiten zu informieren. Ein Schwangerschaftsabbruch sollte die allerletzte Konsequenz sein.

Wie Sie vielleicht wissen, bin ich selbst Mutter von 3 Kindern und weiß was für eine Bereicherung Kinder sind. Deshalb käme für mich ganz persönlich ein Schwangerschaftsabbruch nicht in Frage.

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Motschmann