Frage an Ernst Weidenbusch bezüglich Bildung und Erziehung

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Ernst Weidenbusch
CSU
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Frage von Jürgen W. •

Frage an Ernst Weidenbusch von Jürgen W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Weidenbusch,

bei unseren Kindern wird der Schulstress aufgrund von scheinbaren Sparmaßnahmen permanent erhöht (z.B. Einführung G8). Schon heute ist bekannt, dass viele Jugendliche mit Hilfe von Medikamenten den Streß zu lindern. Privat geförderte musische oder sportliche Aktivitäten bleiben aufgrund von Zeitmangel auf der Strecke. Sofern diese zuvor genannte Tendenz nicht widerlegt wird, ist davon auszugehen, dass wir immer mehr Schulabsolventen erhalten, die überall dort unterkommen, wo nur das Anwenden von Wissen verlangt wird. Nach meiner Auffassung sind für unser Land jedoch die jungen Menschen gefragt, die kreativ sind (z.B. bei der Erschließung von bisher nicht bekannten Energiequellen, etc.). Grundgedanken für neue Ideen werden in der Regel während der geistigen Ruhephase geboren.
Wie stehen Sie zu diesem Problem?
Bleibt alles wie es ist oder werden die Klassen halbiert um die Lerneffizienz zu steigern oder haben Sie eine neue Idee?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Wullstein,

ich habe die von Ihnen aufgestellten Thesen sorgfältig überlegt und teile sie nicht.

Die unnötige Belastung unserer Schülerinnen und Schüler resultiert meiner Meinung nach aus einem konzeptionellen Fehler der Lehrpläne. Ich wünsche mir, dass den Kindern zunächst sorgfältig vermittelt wird, wie man lernt, dieses Lernen dann ausgiebig geübt wird und erst dann mit dem Stoff gemäß Lehrplan begonnen wird.

Von einer Halbierung der Klassen verspreche ich mir nicht den gewünschten positiven Effekt, weil ich das Problem nicht in einer fehlenden Lerneffizienz sehe, sondern in dem starren Festhalten an einem Lehrplan, der gerade nicht auf das einzelne Kind als Individuum zugeschnitten sein kann, sondern nur auf ein statistisch berechnetes Durchschnittskind. Mit der Orientierung an einem Durchschnitt aber werden wir unseren Kindern, deren Kreativität und Individualität, nicht gerecht.

Mit freundlichen Grüßen

Ernst Weidenbusch