Guten Tag, sind die, welche im Okt. 2020 lt. DIVI bereits fehlenden 700 Intensivbetten in Bayern schon dazu gekommen oder fehlen diese immernoch?

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Frage von Dietmar E. •

Guten Tag, sind die, welche im Okt. 2020 lt. DIVI bereits fehlenden 700 Intensivbetten in Bayern schon dazu gekommen oder fehlen diese immernoch?

Das heisst, stehen diese 700 Betten nun zur Verfügung oder sind diese nicht wieder reaktiviert worden.?

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Sehr geehrter Herr E.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Seit April 2020 erfasst das DIVI-Intensivregister täglich die freien und belegten Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin von etwa 1.300 Akut-Krankenhäusern in Deutschland.

Im letzten Jahr sank laut Statistik die Zahl der Intensivbetten. Doch ein absichtlicher Abbau der Betten - wie von Querdenkern behauptet - steckt nicht dahinter. 

Zum einen wurde die Erfassung der Intensivbetten umgestellt. Seitdem müssen die Kliniken zusätzlich zu den belegbaren und freien Betten auch ihre Notfallreservekapazität melden. Darunter werden die Intensivplätze verstanden, die im Notfall-Szenario innerhalb von sieben Tagen aktiviert werden könnten. Die Daten legen nahe, dass mit Einführung der Möglichkeit, die inaktiven Notfallreservekapazitäten angeben zu können, ein Teil der vorig als frei gemeldeten Betten nun als Notfallreservekapazität gemeldet wird. Würde die Notfallkapazität mitgezählt, gäbe es seit Anfang August insgesamt deutlich mehr Betten als zuvor. Und auch die zweite Erklärung für die gesunkenen Zahlen bleibt in den sozialen Medien meist unerwähnt: So wurde zum 1. August 2020 die Personaluntergrenze für Intensivstationen wieder eingeführt, die zu Beginn der Pandemie ausgesetzt worden war. Gesetzlich ist vorgeschrieben, dass sich eine Pflegekraft um maximal 2,5 Patienten kümmern darf.

Intensivbetten dürfen nur dann als solche gezählt werden, wenn auch entsprechendes Personal vorhanden ist, ansonsten werden sie gesperrt. Im DIVI-Intensivregister wurde streng darauf geachtet, Bettenqualitäten einzuführen. Und diese Bettenqualitäten sind hinterlegt mit Personal. Daran haben sich jetzt alle Kliniken gehalten und melden nur noch die Betten, die auch pflegerisch und ärztlich betreibbar sind. Damit ist die Gesamtzahl zwar gesunken, entspreche aber einem realeren Abbild der verfügbaren Kapazitäten.

Bei weiteren Frage zur Erfassung von Intensivbettenkapazitäten wenden Sie sich am besten direkt an die DIVI.

Mit freundlichen Grüßen

Erwin Rüddel MdB

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