Sehr geehrter Herr Fröhlich,

vielen Dank für Ihre Frage. Ja, es stimmt. Ich befürworte ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Bisher ist die SPD mehrheitlich gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen. Die Gegnerinnen und Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens argumentieren, dass Arbeit der wichtigste Schlüssel ist. Selbstverständlich bleibt Arbeit auch für mich die Grundlage von Wohlstand und sozialer Sicherheit.

Die SPD hat hier konkrete Vorstellungen. Mit dem Deutschland-Plan von Frank-Walter Steinmeier haben wir aufgezeigt, wo und wie wir Arbeitsplätze schaffen wollen. Als Abgeordnete setze ich mich für gute Arbeit und gerechte Löhne ein. Wir brauchen einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, damit alle Menschen von ihrer Arbeit leben können.

Gegenüber der üblichen Kritik ein bedingungsloses Grundeinkommen glaube ich, dass es gerade mit dem Grundeinkommen gelingen könnte, jene die bisher, bedingt durch Arbeitslosigkeit, ausgegrenzt sind, wieder in die Gesellschaft einzubeziehen.

Durch das bedingungslose Grundeinkommen würde das herrschende Bild von Arbeit nicht abgeschafft, sondern neu definiert. Beschäftigung, die außerhalb des Arbeitsmarktes erfolgt, wie beispielsweise die Pflege von Angehörigen, das Erziehen der Kinder und auch ehrenamtliche Tätigkeiten, bekämen einen neuen materiellen Stellenwert. Das ist besonders für Frauen von großer Bedeutung.

Das Menschenbild, das als grundlegender Gedanke hinter dem bedingungslosen Grundeinkommen steht, ist damit zu beschreiben, dass jeder Mensch zur gesellschaftlichen Wertschöpfung beiträgt. Unsere Gesellschaft braucht alle Menschen, auch diejenigen, die nicht einer klassischen Erwerbstätigkeit nachgehen.

Weitere meiner Standpunkte finden Sie auf www.eva-hoegl.de und auf meinem blog http://blog.eva-hoegl.de .

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Eva Högl