Frage an Eva Högl bezüglich Finanzen

Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Eva Högl
SPD
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Frage von Rebeccah B. •

Frage an Eva Högl von Rebeccah B. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Dr. Högel,

Ich bin entsetzt über die Nachrichten über die illegalen CumEx-Geschäfte. Meine Steuer – auf die ich aus meinem hart verdienten Einkommen verzichten muss – wurde von korrupten Banker buchstäblich gestohlen. Es liegt mir sehr am Herzen, dass das Geld zurückgeholt wird, die Täter bestrafft werden, das Geld den Steuerzahlern zugute kommt und die Lücke, die es überhaupt möglich machte, geschlossen wird. Es muss dringend für die Aufdeckung internationaler Steuerhinterziehung und gegen kriminelle CumEx-Geschäfte gearbeitet werden.

Bitte teilen Sie mir mit, wie Sie sich für mich und andere Steuerzahler aus unserer Nachbarschaft diesbezüglich einsetzen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Bundestagsabgeordnete für Berlin-Mitte
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihr Schreiben auf abgeordnetenwatch.de.

Ihr Entsetzen über die sogenannten Cum/Ex-Geschäfte kann ich absolut nachvollziehen.

Wie ich in einer Antwort hier auf abgeordnetenwatch.de an Herrn Göllner bereits sagte, ist es völlig inakzeptabel, dass Banken, Kanzleien und Investoren unseren Staat – und damit vor allem alle Steuerzahler*innen – in Milliardenhöhe betrügen. Es hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, wenn eine Kassiererin wegen eines unterschlagenen Pfandbonds ihren Arbeitsplatz verliert, während Banker*innen uns alle, unser aller Steuergelder ohne Konsequenzen betrügt.

Wie ich in meiner Antwort an Herrn Göllner weiter ausführte, haben wir im Deutschen Bundestag bereits 2012 die Steuerlücke geschlossen, die Banken, Kanzleien und Investoren für ihren Milliardenbetrug genutzt haben. Zudem haben wir im Deutschen Bundestag einen Untersuchungsausschuss eingesetzt. Dieser hat klar festgestellt: Cum/Ex-Geschäften waren und sind schon immer illegal gewesen – auch zu der Zeit, also die Steuerlücke noch offen war.

Zurzeit laufen deutschlandweit zahlreiche Strafprozesse. Allein die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt in knapp ein Dutzend Verfahren gegen diverse Beschuldigte. Der mutmaßliche Steuerschaden liegt bei über 850 Millionen Euro.

In ersten Urteilen, die bereits gesprochen wurden, wurden die Angeklagten bereits zu massiven Strafzahlungen verurteilt. Ich gehe fest davon aus, dass es zu deutlich mehr solcher Urteile kommen wird.

Wir als SPD fordern massive Investitionen in Infrastruktur, Kitas, Schulen, Digitalisierung. Sehr gerne würden wir hierfür auch das Geld nutzen, um das Banker*innen uns alle betrogen haben und das sich unser Rechtsstaat zurückholen wird.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Eva Högl