Frage an Eva-Maria Stange bezüglich Umwelt

Portrait von Eva-Maria Stange
Eva-Maria Stange
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Eva-Maria Stange zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Romy S. •

Frage an Eva-Maria Stange von Romy S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Stange,

da ich mich sehr für die Umwelt interessiere und ich mich noch nicht entschieden habe, was ich wähle, wollte ich diesbezüglich Ihnen einige Frage stellen.
Im Moment ist der Atomausstieg Deutschlands ein stark umstrittenes Thema. Daher wollte ich Sie fragen wie sie zur Atomkraft stehen und schließlich zum Atomausstieg.
Ich freue mich auf Ihre Antwort und danke für Ihre Mühe.

Mit freundlichen Grüßen
Romy Schmidt

Portrait von Eva-Maria Stange
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Schmidt,

vielen Dank für Ihre wichtige Frage und Ihr Interesse. Ich verstehe Ihr Anliegen sehr gut. Als junger Mensch möchten Sie auch in Zukunft sicher auf unserem Planeten leben und vor allem unseren Nachfolgegenerationen keine irreparablen Umweltschäden hinterlassen. Darauf baut ein wirkliches Nachhaltigkeitsbewusstsein auf.

Ich stehe ganz klar zum Ausstieg aus der Kernenergie, zur schrittweisen Abschaltung der Atomkraftwerke. Als Physiklehrerin kenne ich zwar die durchaus respektablen energetischen Quoten der Kernenergie zur Herstellung von Strom. Doch andererseits weiß ich auch um die Risiken. Denn Kernenergie scheint nur auf den ersten Blick eine saubere und günstige Angelegenheit. Tatsächlich ist sie aber sehr teuer. So werden Mio. Euro in den Bau und die Erhaltung der Kernkraftwerke investiert. Die Gefahr eines Austritts radioaktiven Materials besteht trotz höchster Sicherheitsmaßnahmen ständig und die Endlagerfrage ist auf absehbare Zeit nicht gelöst. Die jüngsten Zwischenfälle in Schleswig-Holstein und die Unfähigkeit der Betreiber darauf zu reagieren, deuten immer wieder auf die Gefahren hin, die von Atomkraftwerken für die Menschen ausgehen. Der CDU/FDP ist der Profit der Unternehmen wichtiger, als die Menschen, die Sorge um sich und ihre Kinder haben.

Alle diese Gelder könnten in solche Energien gesteckt werden, die nicht nur die natürlichen Kräfte in Strom- und Wärmeenergie umwandeln können, sondern die auf lange Sicht auch günstig sind, weil sie der Umwelt keine Langzeitschäden antun. Denn Sonne, Wind und Erdwärme stehen uns als Energiequelle stets zur Verfügung. Aus ihnen können wir Energie gewinnen, ohne dabei einen Raubbau an der Natur zu betreiben.

Solche Erneuerbaren Energien fördern außerdem den Technologiestandort Deutschland. Jede technische Entwicklung in diesem Industriesektor wird zukünftig mehrere hunderttausend Arbeitsplätze generieren und damit auch dazu beitragen, dass Deutschland seinen Status als Exportweltmeister behält. Davon profitieren insbesondere die vielen sächsischen Firmen, die sich auf die Nutzbarmachung der Sonnenenergie spezialisiert haben. Sie haben heute Weltmarktführerstatus und symbolisieren das Potential der Erneuerbaren Energien für den Innovations- und Wirtschaftsstandorts Sachsen.

Überhaupt profitieren die mittelständischen Unternehmen dieses Industriezweigs, denn noch immer sind nur wenige Haushalte und Gewerbeobjekte mit Erneuerbaren Energiequellen bestückt. So könnten z.B. in Dresden 25% aller Dächer mit Solaranlagen bestückt werden. Heute werden aber nur 0,1 % genutzt. Hierin offenbaren sich noch die derzeitigen Lücken zwischen Angebot und Nachfrage. Daher müssen wir versuchen, die Menschen noch stärker dafür zu begeistern, ihre energetische Absicherung zukünftig im Bereich der Erneuerbaren Energien zu suchen.

Insofern kann ich Sie nur dazu ermuntern, auf die energie- und umweltpolitische Kompetenz der SPD zu vertrauen und den Ausstieg aus dem Ausstieg unter schwarz-gelb zu verhindern.

Ihre Eva-Maria Stange