Wie sehen Sie Ihre Position, in Bezug auf die kürzlich erfolgte Abstimmung zum Lieferkettengesetz?
Sehr geehrter Herr Schreiner,
die Abschwächung des europäischen Lieferkettengesetzes wurde nur durch Stimmen aus Mitte-Rechts und extrem rechten Fraktionen möglich und geht zulasten des Schutzes von Kindern, Arbeiter*innen und Umwelt. Aus meiner Sicht widerspricht das klar dem christlichen Menschenbild und dem Anspruch, die Würde des Menschen über wirtschaftliche Interessen zu stellen.
Wie bewerten Sie diese Entwicklung politisch und moralisch?
Und wie werden Sie sich im Bundestag künftig positionieren, wenn es um nationale Umsetzungen oder weitere Abschwächungen solcher menschenrechtlichen Standards geht?
Mit freundlichen Grüßen
Vielen Dank für Ihre Nachricht!
Zwar verfolgt das Lieferkettengesetz wichtige Ziele, seine Umsetzung hat sich jedoch als problematisch erwiesen. Viele Bestimmungen sind unverhältnismäßig und stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Unpraktische Vorgaben können sogar unbeabsichtigte negative Folgen für die Menschen in Drittstaaten haben, die geschützt werden sollen.
Daher setzen wir uns dafür ein, das Gesetz zu vereinfachen und den Fokus auf Großunternehmen zu legen, die die Kapazitäten zur Umsetzung haben und bei denen es einen echten Unterschied macht. So bleibt der Kern des Gesetzes erhalten, während Schutzstandards wirksam und praktikabel bleiben – das ist genau der Ansatz, den ich unterstütze.
