Frage an Florian Herrmann bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Florian Herrmann
CSU
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Frage von Guido L. •

Frage an Florian Herrmann von Guido L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Herrmann,

ich habe Fragen zu drei Themenkomplexen:

1.) Wie Sie sicherlich schon wissen, gibt es gravierende Korrosionsprobleme beim Forschungsreaktor FRM-2 in Garching (Betreiber: Technische Universität München, kurz: TUM), (siehe http://frm2.de/cms/upload/BAM_Rost_27.7.2006.pdf ). Bekanntlich ist Ihr Vater Wolfgang A. Herrmann der Präsident der TUM und in Personalunion oberster Strahlenschutzbeauftragter. Somit trägt Ihr Vater eine Mitverantwortung zum sicheren Betrieb -auch, was Expositionen nach aussen betrifft- dieser Anlage.

Fragen:
- Haben Sie das Problem der exorbitanten und atypischen Korrosion im Reaktorbecken des FRM-2 mit Ihrem Vater bereits erörtert?
- Wie stehen Sie zu diesem Problem? (Der Echinger Ortsteil Dietersheim (ca. 1,5 km Luftlinie vom FRM-2) liegt bekanntlich in Ihrem Wahlkreis.)

2.) Ihre Positionierung zur 3. Startbahn am Münchner Flughafen
- Haben Sie noch immer eine ablehnende Haltung zur 3. Startbahn?
Falls ja:
- Warum gehen Sie nicht öffentlich wahrnehmbar auf Distanz zu Ihrer Partei, der CSU?

3.) Ihre Homepage
Konkret: Ihr politisches Vorbild
Mit Genugtuung habe ich festgestellt, dass Sie Ihr bisheriges "politisches Vorbild" Dr. Otto Wiesheu im "Interview" auf Ihrer Homepage -anders als noch im Februar d.J.- nicht mehr erwähnen (siehe http://florianherrmann.wordpress.com/interview/ ).

Fragen:
- Nachdem ich Otto Wiesheu in meiner Email vom 16.02.12 an Sie als fragwürdiges Vorbild klassifiziert hatte (Wiesheu hatte bekanntlich 1984, bedingt durch erheblichen Alkoholkonsum (ca. 2 Promille) einen polnischen Autofahrer getötet), haben Sie Ihr Meinungsbild über Wiesheu tatsächlich revidiert?
- Oder haben Sie diese umstrittene Persönlichkeit nur von Ihrer Homepage genommen, weil er Ihnen- nach meiner Intervention- eher schaden als nutzen könnte?
- Wie stehen Sie heute zu Otto Wiesheu?

Für die Beantwortung meiner Fragen im Voraus herzlich dankend verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen
Guido Langenstück, Eching

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CSU

Sehr geehrter Herr Langenstück,

wie üblich neigen Sie dazu, immer dieselben Fragen zu stellen, teils in unsachlichem Ton. Daher nur kurz folgende Anmerkungen:

Zum FRM2 hatte ich Ihnen bereits geschrieben, dass ich vorschlage, dass Sie sich an die zuständigen Behörden wenden. Nach den Informationen, die ich habe, kann man nicht im Ansatz davon sprechen, dass von diesem Forschungsreaktor ein Sicherheitsrisiko ausgeht.

Zur 3. Startbahn hat sich meine ablehnende Haltung nicht verändert. Ich habe dazu auch im Plenum des Landtags gesprochen. Zur CSU gehe ich natürlich nicht auf Distanz, weil ich ihr angehöre und die Politik, die wir zusammen für Bayern machen und in den letzten Jahrzehnten gemacht haben, für richtig halte. Wenn man sich übrigens einigermaßen unbefangen den Zustand unseres Freistaats anschaut und zB mit anderen Ländern in Deutschland oder Europa vergleicht, dann kann in den letzten Jahrzehnten nicht so viel schief gelaufen sein in Bayern. Mir geht es darum, eine Politik zu machen, die für die Menschen in unserem Land die Rahmenbedingungen für die besten Lebensperspektiven gestaltet. Da sieht man sicher den einen oder anderen Punkt auch einmal anders. Aber in der Gesamtschau gibt es für mich keinen Grund, mich pauschal von der Partei, die ich unterstütze, zu distanzieren.

Und was Otto Wiesheu angeht, so scheinen Sie ja Erkenntnisse aus erster Hand zu haben. Ich nehme an, Sie haben Akteneinsicht genommen oder anderweitig Informationen eingeholt, die Sie zu derartige Urteile befähigen. Ich habe das nicht, daher erlaube ich mir auch kein Urteil über einen Sachverhalt, der fast 30 Jahre zurück liegt. Und auch von Otto Wiesheu distanziere ich mich nicht. Warum sollte ich das auch? Er ist wohl der erfolgreichste bayerische Wirtschaftsminister, der stets einen klaren industrie- und mittelstandspolitischen Kurs gefahren hat, der dazu beigetragen hat, dass wir in Bayern wirtschaftlich so stabil sind, wie wir es eben sind. Es hat eben Gründe, warum wir in Bayern besser aus der Weltwirtschafts- und Finanzmarktkrise herausgekommen sind als andere. Davon haben wir alle etwas, Sie übrigens auch.

Und wenn Sie nicht alles so verdreht darstellen würden, dann wäre Ihnen auch aufgefallen, dass ich nicht - so wie Sie es gerne lesen würden - Otto Wiesheu von meiner Homepage genommen habe, sondern das gesamte Interview durch ein neues ersetzt habe. Und wenn Sie es genau wissen wollen: Ja, Otto Wiesheu ist mein Vorbild und wird es auch bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Florian Herrmann

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