Frage an Florian Herrmann bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Florian Herrmann
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Frage von Guido L. •

Frage an Florian Herrmann von Guido L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Herrmann,

leider haben Sie meine am 17.07.2012 an Sie gerichteten Fragen immer noch nicht beantwortet (siehe oben). Seis drum.

Heute konnte man den Medien (u.A. Süddeutsche Zeitung und T-Online) entnehmen, dass von dem CSU-Parteisprecher Hans Michael Strepp der Versuch unternommen wurde, einen Bericht des ZDF in den "heute"- Nachrichten über den Parteitag der bayerischen SPD am vergangenen Wochenende in Nürnberg zu verhindern, siehe http://www.sueddeutsche.de/bayern/umstrittener-anruf-in-der-heute-redaktion-erbaermliches-verstaendnis-von-pressefreiheit-1.1504808 und http://nachrichten.t-online.de/medien-csu-versucht-heute-nachrichten-zu-beeinflussen/id_60592372/index .

Meine Fragen:

- Können Sie die Medienmeldungen bestätigen oder widerlegen, dass Herr Strepp tatsächlich Einfluss auf das ZDF nehmen wollte?
- Teilen Sie meine Auffassung, dass, sollte sich die heutige Pressemeldung bewahrheiten, das Agieren Ihres Parteimitglieds Strepp ein eklatenter Verstoß gegen Art. 5 GG ist (dort steht u.A., dass eine Zensur von Presse und Rundfunk in Deutschland -noch gehört Bayern zur BRD- nicht stattfindet)?
- Wussten Sie persönlich von dem Beeinflussungs-Versuch Ihres Parteikollegen, bevor dies heute veröffentlicht wurde?
- Falls die Medienmeldung stimmt: Distanzieren Sie sich öffentlich von Herrn Strepp?

Danke für Ihre (hoffentlich baldige) Antwort.

Mit freundlichen Grüßen aus Eching

Guido Langenstück

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CSU

Sehr geehrter Herr Langenstück,

ich kenne die Vorwürfe auch nur aus der bisherigen Medienberichterstattung. Ich gehe davon aus, dass es stimmt, was Herr Strepp sagt, nämlich dass er den Redakteur des ZDF weder beeinflusst hat, noch beeinflussen wollte, eine Berichterstattung über den SPD-Parteitag zu unterlassen. Dass Pressesprecher ständig in Kontakt mit Redakteuren sind, dürfte sich von selbst verstehen. Da ich selbst bei dem angeblichen Telefonat nicht dabei war, kann ich nicht beurteilen, wer was gesagt und wer was wie verstanden hat.

Mit Art. 5 GG hat das nichts zu tun, weil ein Pressesprecher einer Partei kein Staatsorgan ist. "Einflussnahme" auf Journalisten findet ununterbrochen statt, da jeder möchte, dass das etwas geschrieben oder gesendet wird. Durch jede Pressemitteilung, jedes Interview, jedes Telefonat "beeinflusse" auch ich Journalisten. Journalisten sind eigenständig genug, um selbst zu entscheiden, was sie senden und was nicht. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Was kein guter Stil wäre und auch nicht in Ordnung wäre, ist, wenn man einen Redakteur auf irgendeine unlautere Weise dazu zwingen will, etwas zu senden oder nicht, z.B. durch Bedrohung. Ich gehe aber davon aus, dass das hier nicht geschehen ist. Die bisherige Berichterstattung dazu bietet hierzu auch keine Anhaltspunkte.

Mit freundlichen Grüßen
Florian Herrmann

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