Sehr geehrter Herr Dr. Herrmann,

in Ihrer Rolle als Vorsitzender des UA sind Sie stets durch große
Sachkenntnis und unbedingten Aufklärungswillen aufgefallen.

Ich wende mich daher an Sie mit folgendem Sachverhalt:
(Die Aktenzeichen zu den genannten Vorgängen finden Sie auf S. 28 ff:
http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-StA-Augsburg-2013-03-26.pdf )

Am 26.04.2005 wendet sich Herr Dr. Leipziger an die StA mit der Bitte, ihm
Unterlagen über weitere Taten des Herrn Mollath zur Verfügung zu stellen.
Dies habe ihm Ri Eberl in Aussicht gestellt.

Am 11. und 12. 05. 2005 stellt POK Grötsch eine polizeiliche
Ermittlungsakte zusammen. Darin findet sich S.8 des Duraplus Ordner (in den
Polizeiakten als Blatt 17 nummeriert), der bis anhin nur Dr. Leipziger und
Ri Eberl zur Verfügung gestanden hat. Da Herr Leipziger mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Kontakt zu POK Grötsch haben konnte,
musste diese Seite über Herr Ri Eberl dem POK Grötsch zugespielt worden
sein.

Denn erst am 19.05.2005 ging diese besagte polizeiliche Akte bei der StA
ein. Welche Herrn Leipziger nur den Schlussbericht der polizeilichen
Ermittlungen am 02.06.2005 an Leipziger übersandte.

Nachweislich am 31.05.2005 hat Ri Eberl aber schon die gesamte
polizeiliche Ermittlungsakte an Herr Dr.Leipziger zugesandt.

Ein Richter, der die Polizei mit einem Dokument aus seiner eigenen Akte
versieht, um deren Ermittlungen in einer anderen Sache, für die er bislang
gar nicht zuständig ist, voranzubringen, der des weiteren unter
Überschreitung seiner Kompetenzen einen von ihm beauftragten Gutachter mit
Unterlagen aus einem Ermittlungsverfahren ausrüstet, mit welchem er
offiziell gar nicht befasst ist, zeigt ein überschießendes Interesse an
einem bestimmten Ergebnis der Begutachtung, was mit seiner Verfahrensrolle
als Richter nicht zu vereinbaren ist.

Wie erklären Sie sch das Verhalten Eberls?

Wann werden Sie diesbezüglich eine Anfrage an das Ju-Ministerium richten?

Mit den besten Grüßen