Sehr geehrter Herr Dr. Herrmann,

im heutigen "Bayernkurier" unterstellen Sie den GRÜNEN Scheinheiligkeit bei der Behandlung von Rechtsextremisten und sagten "Die Grünen wollen davon ablenken, dass extremistische Gewalt von rechts gerade dort stattfindet, wo sie selbst regieren oder an der Regierung beteiligt sind." (siehe https://www.bayernkurier.de/inland/12441-scheinheilige-gruene ).

Bekanntlich fiel das CSU-Parteimitglied (und ehemalige Ortsverbands-Schatzmeister) Gerhard Michael Welter aus Moosburg (Sie sind bekanntlich der Vorsitzende des CSU-Kreisverbands Freising, zu dem auch Moosburg gehört) in der Vergangenheit durch rechtsextreme Parolen auf. Dennoch kandidiert Welter jetzt als Ersatzdelegierter für die Kreisvertreterversammlung der CSU (siehe http://www.merkur.de/lokales/freising/moosburg/gerhard-michael-welter-zurueck-neue-funktion-umstrittenes-csu-mitglied-6288227.html ).

Meine Fragen:
- Wie entgegnen Sie meiner Feststellung, dass man Ihre verbale Attacke gegen die GRÜNEN nur als scheinheilig titulieren kann?
- Warum verhindern Sie nicht, dass Gerhard Michael Welter in Anbetracht seiner offensichtlich fremdenfeindlichen (rechtsextremistischen?) Grundhaltung erneut für ein Amt des CSU-Kreisverbands Freising kandidieren darf?
- Warum versuchen Sie, durch Angriffe auf andere politische Parteien sich zu profilieren, anstatt erst einmal "im eigenen Stall auszumisten" (konkret: durch die Einleitung eines Parteiausschlussverfahrens gegen Welter)?
Sie kritisieren die GRÜNEN u.A. in Nordrhein-Westfalen wegen deren Ihrer Ansicht nach laxen Haltung gegenüber Rechtsextremisten (siehe Bayernkurier).
- Wussten Sie bisher noch nicht, dass für polizeiliche Aufgaben das Innenministerium (in NRW genauso wie in Bayern) zuständig ist und dass der Innenminister von NRW, Ralf Jäger, nicht das Parteibuch der GRÜNEN, sondern das der SPD hat?

In der Erwartung, dass Sie mir meine heutigen (sowie vorausgegangene) Fragen bald beantworten, verbleibe ich

mfG
Guido Langenstück