Frage an Gabriela Schimmer-Göresz bezüglich Familie

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Gabriela Schimmer-Göresz
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Frage von Ernst H. •

Frage an Gabriela Schimmer-Göresz von Ernst H. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Schimmer-Göresz

2 Fragen möchte ich an Sie stellen:

a) Ein Kandidat von den GRÜNEN, Herr Jakob Hahn ( Liste Oberbayern) möchte eine Abtreibung solange zulassen, bis die Eröffnungswehen einsetzen. Siehe www.kandidatenwatch.de Es wundert mich sehr, dass eine Partei, die ansonsten BIO = das Leben hochhält, es zulassen will, einen längstens lebens- fähigen Menschen zu töten? Das ist für mich auch ein gewichtiger Grund ödp und nicht grüne zu wählen Wie stehen Sie zu dieser Problematik?

b) Heute war ich noch in Ihrer schönen Stadt Memmingen und las da ein Grünen - Plakat, das zu einer Information über Chancen und Risiken der Gentechnik einlud. Letzten Mittwoch war ich bei der Veranstaltung in Fröhstockheim, Landkreis Kitzingen, gegen den Gen - Mais MON 810, da habe ich sehr viele ÖDP - Plakate, aber keines von den Grünen gesehen (s. http://www.campact.de/gentec/tour08/blog ) Diese grüne Partei ist offensichtlich noch bei Grundsatzdiskus-sionen. Wie ist nun Ihre Meinung zu den gentechnisch veränderten Lebensmitteln?

Freundliche Grüße aus Würzburg

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Hümmer,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich Ihnen gerne beantworten will.

a)

Ich habe die von Ihnen beschriebene Antwort ebenfalls gelesen und bin entsetzt über die Einstellung des Herrn Hahn. Ob dies innerhalb der Grünen eine nicht repräsentative Einzelmeinung darstellt oder Konsens ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist, dass die Ansichten zum Rechtsschutz für das ungeborene Leben ein Kriterium ist, weshalb ich aktives Mitglied und Kandidatin der ödp bin und das seit 1986. Es besteht hier einer der Unterschiede zwischen ödp und Grünen.

Die Würde des Menschen ist von Anfang an unantastbar. Der medizinische Fortschritt muss ohne Verbrauch menschlicher Embryonen gelingen.

Lebensschutz ist für die ödp nicht teilbar. Der Schutz des ungeborenen Menschen hat für die ödp den selben Stellenwert wie der Schutz des geborenen Menschen vor irreversiblen Techniken, wie z.B. die Atomtechnik und die Agro-Gentechnik.

Die ödp will durch Ermutigung und Unterstützung für alle schwangeren Frauen Abtreibungen verhindern. Ob ein Kind geboren wird, hängt nicht alleine von der Mutter ab. Wir wollen alles tun, damit Schwangerschaftskonflikte besser gelöst werden und der Mut zum Kind gestärkt wird – auch der Mut, ein Kind mit Behinderung anzunehmen. Kinderfeindliche Strukturen sind überall abzubauen, die Beratung und Begleitung der Eltern muss verbessert werden und die materielle Sicherheit muss durch ein Erziehungsgehalt von mindestens 1.000 Euro pro Monat bis zum vollendeten 3. Lebensjahr des Kindes gewährleistet sein.

Mit der ödp wird es auch keine Patente auf Leben geben.

b)

Die Position der ödp zur Agrogentechnik ist eindeutig:

Wir wollen, dass Bayern und seine Landwirtschaft nicht von 5 weltweit tätigen Gentechnik-Konzernen abhängig wird. Wir wollen nicht zulassen, dass die Bauern, Imker und Gärtner (ganz gleich, ob ökologisch oder konventionell orientiert) nicht mehr für „gentechnikfreie Lebensmittel“ garantieren können. Wir wollen nicht erlauben, dass Gentechniker ohne ausreichendes Wissen in die evolutionäre Schöpfung eingreifen und womöglich immense Schäden anrichten, die niemand mehr korrigieren kann.

Auch wenn die CSU derzeit bei der Agro-Gentechnik einen Salto rückwärts versucht (oder so tut als ob): Es ist ein ungeheurer Skandal, dass die CSU-Staatsregierung den Anbau von genmanipulierten Pflanzen auf den Staatsgütern des Freistaates weiter erlaubt und fördert. Die CSU will die sog. „Sicherheitsforschung“ auf den Staatsgütern nicht aufgeben. Schon das Wort „Sicherheitsforschung“ ist in diesem Zusammenhang eine zynische Verhöhnung.

Die allermeisten Bauern lehnen ebenso wie die Verbraucherschaft das Risiko ab und halten ihr Land frei von genmanipulierten Pflanzen. Dafür ist die ödp dankbar und deshalb unterstützen wir den berechtigten Einsatz der Landwirte für faire Preise – nicht nur bei der Milch.

Zahlreiche Gen-Anbaufelder hat die ödp in den letzten Jahren bereits verhindert, jetzt wollen wir auch die von der CSU verteidigten staatlichen Gen-Maisfelder kippen. Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger Bayerns, dabei mitzuwirken: Das Ziel einer flächendeckend gentechnikfreien Landwirtschaft soll in die Bayerische Verfassung geschrieben werden. Dazu bereitet die bayerische ödp ein Volksbegehren vor. Da ein solches Verfahren aber schwierig und teuer ist, suchen wir zunächst 50.000 bayerische Wählerinnen und Wähler, die sich zu einem Beitrag ihrer Wahl bereit erklären – als Projekt-Partner für ein Bayern ohne genmanipulierte Landwirtschaft. Alles weitere unter www.oedp-bayern.de

Als schwäbische Bezirksvorsitzende habe ich in den letzten Wochen Korrespondenz mit dem Landwirtschaftsminister Miller geführt. Schreiben und Antwort können Sie unter www.oedp-schwaben.de nachlesen.

Wenn Sie auch noch Zeit und Interesse haben, dann schauen Sie mal unter www.gekaufte-Politik.de rein. Es wird sehr schnell klar, dass Politik weit mehr Lobby-Interessen vertritt, als die Interessen der Bürgerinnen und Bürger.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriela Schimmer-Göresz