Sehr geehrter Herr Strebel

Sie weisen zu Recht auf die verfehlte Politik der Deutschen Bahn bzw der
dort geparkten Altpolitiker hin. Ein weiteres Beispiel ist die Strecke nach
Stettin, dort war nur ein eingleisiger Ausbau von der Bahn vorgesehen, weil
die aktuellen Fahrplanbestellungen mit einem Gleis ausgekommen wären, nur
durch Intervention der Länder Berlin und Brandenburg wird jetzt zweigleisig
gebaut. Die Mehrkosten tragen Berlin und Brandenburg.

Dort ist rechtzeitig interveniert worden. Der Wiederaufbau Dresdner Bahn
hat aber planerisch vor 20 Jahren begonnen. Ob und wer bei dem Teil der
Dresdner Bahn sonst noch Einwendungen bezüglich der Zweigleisigkeit gemacht
hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Es müßte aber auch schon lange vor der
ersten echten grünen Regierungsverantwortung in Berlin 2016 gewesen sein.

Es ist sicher ärgerlich, aber das heute zu ändern würde ganz klar weitere
Verzögerungen um Jahre bedeuten. Ähnlich ergeht es ja auch den zusätzlichen
Bahnhöfen an der Dresdner Bahn in Berlin, die werden ja planungsmäßig auch
jetzt erst angegangen und wenn dann erst nach Fertigstellung der Strecke
gebaut. Auch das ist sehr ärgerlich.

Die langjährige Verzögerung im Berliner Teil hängt übrigens mit dem Wunsch
von Anliegern nach einer Tunnellösung und der Zusage/Unterstützung dieser
Forderung von Wowereit zusammen. Er wollte den Tunnel und hat darauf
gepocht, wollte aber keinen Cent dazu zahlen.

Im Ziel sind wir uns also einig und ich kämpfe als Klimaschützer natürlich
weiterhin für einen radikalen Ausbau der Bahn-Infrastruktur. Nur so kann
der Rückbau und die Entsiegelung von Kfz-Verkehrsflächen endlich
vorankommen.

Herzliche Grüße

Georg Kössler