Sehr geehrter Herr Dr. Müller,

zur Zeit wird das Thema Milch sehr intensiv diskutiert. Auch mir als Landwirt machen die niedrigen Preise sehr zu schaffen. Allen ist bewußt dass zuviel Milch am Markt ist. Dass aber der Import von Soja-Schrot für Tierfutter (zunehmend genmanipuliert!) von 1997 bis 2007 sich verdoppelt hat (www.transgen.de/lebensmittel/soja_mais/181.doku.html) geht in der ganzen Diskusion völlig unter. Damit werden vorallem Schweine gefüttert aber auch unsere Kühe, damit sie noch mehr Milch geben. Die Überproduktion an Schweinefleisch und Milch wird dann wieder mit Steuergeldern subventioniert (Exportbeihilfen) auf dem Weltmakrt verschleudert. Für den Anbau von Soja werden in Südamerika immer mehr Urwälder gerodet.

Meine Frage an Sie: Sehen Sie diese Zusammenhänge auch so und werden diese Theman in der Politik überhaubt behandelt?

Wie stehen Sie eigentlich zur grünen Gentechnik? Warum haben Sie sich bei der Abstimmung zum Anbauverbot von Genmais der Stimme enthalten?

Was tun Sie für den Erhalt der Milchquoten? Wir haben in Deutschland mit die höchsten Produktionskosten in Europa aber dank Aldi, Lidl und Co. sehr niedrige Lebensmittelpreise. Auf dieser Basis ist Landwirtschaft in Deutschland jetzt schon unrentabel. Nach dem Wegfall der Quote werden vorallem die Osteuropäischen Länder die Produktion massiv steigern und uns mit billiger Milch beliefern.

Wenn dies politisch so gewollt ist, sollten Sie uns Landwirten das auch klar sagen und nicht noch durch Investitionsbeihilfen in die Schuldenfalle treiben.

Ich bitte um eine öffentliche Stellungnahme. Besten Dank.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Westallgäu

Markus Herrmann