Frage an Gerrit Koch bezüglich Familie

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Gerrit Koch
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Frage von Annegret Ø. •

Frage an Gerrit Koch von Annegret Ø. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Koch,

Wie Ihnen bekannt sein wird, stellt die ältere Generation ein großes Potential für das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben in unserer Stadt und in Schleswig Holstein dar, die ältere Generation wird schon jetzt einen steigenden Anteil der Wahlberechtigten repräsentieren.

• wie wollen Sie die Teilhabe älterer Menschen stärken und sichern?
• wie wollen Sie eine solidarische und zukunftsorientierte Seniorenpolitik in unserem Land erfolgreich realisieren?
• in welcher Form werden Sie die in Schleswig Holstein gewählten und noch zu wählenden Seniorenbeiräte, die ihre Kompetenzen und Erfahrungen für das Gemeinwohl einsetzen, stärken und unterstützen und werden Sie ein Seniorenmitwirkungsgesetz mit beschließen?

Wie stehen Sie zur beschlossenen Abschaffung der Direktwahl des Seniorenbeirates in Lübeck?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Ølgaard,

herzlichen Dank für Ihre Fragen und Ihr Interesse an Seniorenpolitik.

Schleswig-Holstein und seine Gemeinden brauchen das bürgerliche Engagement der Senioren. Daher unterstützen wir alle Bemühungen, dass Senioren sich vor Ort engagieren und z.B. in unabhängigen Beiräten ihr Wissen und ihre Erfahrungen einfließen lassen.

Senioren wollen und sollen ein aktives Leben führen - in Solidarität mit der eigenen und im Dialog mit der jungen Generation. Das gilt insbesondere in der Arbeitswelt. Mit dem Verzicht auf Wissen, Können und Erfahrung dieser Arbeitnehmer schaden sich die Unternehmen teilweise selbst. Gesetzliche Grenzen für berufliche Tätigkeiten sind nur für Berufe mit besonderen Fähigkeiten zu setzen, die tendenziell mit dem Alter abnehmen. Hier sollten an Stelle von Altersgrenzen altersabhängige Befähigungsüberprüfungen geben. Gleichwohl sollte sichergestellt sein, dass Menschen ab einem bestimmten Alter ein auskömmliches Alterseinkommen haben. Die Hinzuverdienstgrenzen für Ältere sind weniger restriktiv zu gestalten. Durch die demographische Entwicklung wird der Bedarf auch an älteren Arbeitskräften steigen; der öffentliche Dienst sollte in der Bereitstellung von adäquat eingerichteten Arbeitsplätzen für ältere Arbeitskräfte beispielhaft vorangehen.

Senioren sind geachtete und gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger, daher muss Ziel aller Seniorenpolitik sein, dass Senioren ihr Leben so lange wie möglich selbstständig bestimmen und gestalten sowie am sozialen Leben teilhaben können. Gegenseitige Hilfe, Seniorenfamilien, Altenclubs, Informations- und Hilfsbörsen für Senioren können solche Lebensgestaltung maßgeblich unterstützen. Zunehmende Bedeutung, die auch der Wandlung des klassischen Altenbildes gerecht wird, haben generationenübergreifende Wohnmodelle, die das aktive tägliche Miteinander der Generationen fördern, statt sie von einander zu isolieren. Hiervon profitieren sowohl die ältere, wie auch die jüngere Generation.Wir treten entschieden gegen die Altersarmut ein und stehen für eine grundsätzliche Reform der Alterssicherung.

Angesichts der weiter voranschreitenden Veränderung der Altersstruktur unserer Gesellschaft kommt dem Bereich des Seniorensports für die Sicherung der Lebensqualität älterer Menschen eine wachsende Bedeutung zu. Hier spielt der Sport als Mittel zur Rehabilitation eine zunehmende Rolle. Er bedarf in diesem Bereich gezielter Förderung.

Einzelne Gesetze, die auf die Mitwirkung einzelner Bevökerungsguppen abstellt, sehe ich generell kritisch. Die betroffenen Gruppen sollten generell in den für alle Gruppen geltenden Regelungen ausreichend Berücksichtigung erfahren.

Der Lübecker Seniorenbeirat macht eine hervorragende, sachorientierte Arbeit - ohne parteipolitisch gebunden zu sein. Seine Unabhängigkeit rührt aus der Direktwahl her. Ich bedauere, daß die rot-rot-grüne Mehrheit in der Lübecker Bürgerschaft dieses Engagement nicht genügend würdigt und wenig Kreativität zeigt. Wenn der Seniorenrat nun von der Bürgerschaft gewählt werden soll, dann ist die Zusammensetzung allein parteipolitisch geprägt und von den Mehrheitsverhältnissen in der Bürgerschaft abhängig. Ich halte es für besser, es bei der Direktwahl zu belassen und diese Wahl mit der Bürgerschaftswahl gemeinsam abzuhalten. Dadurch werden einerseits - wie gewünscht - Kosten gespart, andererseits die Wahlbeteiligung vermutlich erhöht und die Unabhängigkeit belassen.

Mit freundlichen Grüßen

Gerrit Koch