Frage an Gesine Lötzsch bezüglich Soziale Sicherung

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Gesine Lötzsch
DIE LINKE
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Frage von Heidger S. •

Frage an Gesine Lötzsch von Heidger S. bezüglich Soziale Sicherung

Hallo Genossin,

was tut DIE LINKE für die Rentner ? ? ? Uninteressantes Wählerpotential ? ? ?

MfG, H. Schumann

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schumann,

vielen Dank für Ihre Anfrage. DIE LINKE hat vor langem erkannt, dass Rentner in Deutschland von Altersarmut bedroht sind. Das ist ein Problem, um das wir uns in dieser Bevölkerungsgruppe vorrangig kümmern.
Ende 2009 galten rund 764 000 Personen im Rentenalter als arm- Im Durchschnitt erhielten sie 627 Euro zum Leben und Wohnen. Viele sind nur zwischen 50 und 60 Jahre alt. Und die Zahl der Rentner, die eine Rente nah oder gar unter der Grundsicherung erhalten, wird weiter und schneller steigen als bisher. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, fehlende Mindestlöhne und sinkende Löhne, unterbrochene Erwerbsbiographien und Nullrunden sind dafür ursächlich. Selbst für Menschen, die 35 Jahre und länger erwerbstätig waren und in die Rentenkasse eingezahlt haben, sinkt die Rente. Wer vor zwölf Jahren nach langjähriger Versicherung neu in Rente ging, erhielt im Durchschnitt noch 1 020 Euro Rente. 2010 erhielten solche Neurentnerinnen und Neurentner im Durchschnitt nur noch eine Rente in Höhe von 919 Euro. Bei den Frauen waren es nur 597 Euro. Ein Land, in dem 5 Millionen Menschen Einkommen unter 500 Euro beziehen, wird natürlich auch arme Rentner hervorbringen. Sage und schreibe 112 000 Menschen gehen jenseits ihres 75. Geburtstages einem Minijob nach. Älter als 65 sind mehr als 760 000 der Minijobberinnen und Minijobber. Zwei Drittel davon sind Frauen. Beim Verhältnis der Renten zum durchschnittlichen vorherigen Einkommen liegen deutsche Rentner mit 39,9 % auf dem viertletzten Platz einer insgesamt 23 OECD-Länder umfassenden Rangreihe. DIE LINKE fordert zur Ursachenbekämpfung Mindestlöhne, aber auch Mindestrenten in Höhe von wenigstens 900 Euro. 4,6 Millionen Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor, und für viele von ihnen ist die Sicherung des Lebensstandards gleichbedeutend mit Altersarmut. Deswegen wollen wir den Solidarausgleich in der gesetzlichen Rente stärken und zum Beispiel die Rente nach Mindestentgeltpunkten für Beschäftigte mit niedrigerem Einkommen entfristen. Für Hartz-IV-Betroffene sollen wieder Rentenbeiträge in anständiger Höhe gezahlt werden.

Ich habe nur einen , aber den wir uns wichtigsten Aspekt in der Rentenpolitik herausgegriffen und hoffe, Ihnen einen kleinen Überblick unserer Initiativen gegeben zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gesine Lötzsch

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