Frage an Gumbert Salonek bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Gumbert Salonek
FDP
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Frage von Stanislav O. •

Frage an Gumbert Salonek von Stanislav O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Salonek,

Stanislav Offenborn aus Ihrem Wahlkreis bittet in der Sendung "Die RadioFritzen am Nachmittag" auf Radio Fritz um Stellungnahme zu folgender Frage:

- Was tun Sie, um die Ghettoisierung von Ausländern zu verhindern?

Hintergrund: Wenn es um das Thema Integration und Miteinander geht, dann denken viele an Türken und Araber in Kreuzberg. Nur selten kommt die große Gruppe von Polen und Russlanddeutschen, die in den östlichen Bezirken leben, zu Wort.

Original-Beitrag auf Radio Fritz

Mit freundlichen Grüßen
Radio Fritz (i. A. von Stanislav Offenborn)

Antwort von
FDP

Hallo Herr Offenborn,

die Ghettoisierung ist wesentlich das Ergebnis des sozialen Wohnungsbaus, der alle Leute mit geringem Einkommen aus falsch organisierter Sozialpolitik geradezu in Ghettos gedraengt hat.

Im frueheren West-Berlin hat man zeitweilig den Zuwanderern sogar den Zuzug nur in bestimmte Teile, z.B. Kreuzberg, gestattet!!

Dieses Problem hat sich etwas entspannt:
die gigantische Fehlsubvention von Sozialwohnungen hat in erster Linie die Finanznot Berlins erzeugt und sich damit selbst abgeschafft.
In Zukunft wird es zunehmend - wie von der FDP lange gefordert - ein reines Wohngeldsystem (vgl. Hartz IV) geben, so dass sich jeder auf dem freien Wohnungsmarkt eine angemessene Wohnung suchen kann.

Aber das bereits bestehende Problem laesst sich nicht von jetzt auf gleich loesen, Sprachprobleme und Arbeitslosigkeit verstaerken es. Und jemand , der hier wohnt, aber unsere Sprache nicht ausreichend spricht, wird um nicht zu vereinsamen , natuerlich versuchen, in der Naehe von Landsleuten zu wohnen, um ueberhaupt mit Menschen sprechen zu koennen. Soziale Fremdheit gegenueber Deutschen kommt hinzu, weil man sich im doppelten Sinne nicht versteht.
Also: Spracherwerb, liberale Wirtschaftspolitik fuer mehr Arbeit, gegenseitiges Interesse wecken sind die Handlungswege.

Leider kann man kuenftig durch das Antidiskriminierungsgesetz nicht mehr wie vor kurzem im Sozialpalast oder am Kottbusser Tor eine Ghettosituation entschaerfen, indem man bewusst den weiteren Zuzug steuert, bzw. mischt:

wenn man jetzt naemlich in einem Block, der weitgehend von einer einzigen Auslaendergruppe bewohnt wird, eine leere Wohnung nicht mehr an Auslaender dieser Nationalitaet vermietet - um eine Mischung herzustellen - dann diskriminiert man sie im Sinne des Gesetzes!!

Dieser Fall ist in der politischen Korrektheit des Antidiskriminierungsgesetzes nicht vorgesehen.

Statt politischer Korrektheit und Sozialbeglueckung sollte man eben doch auf die Kraefte des Marktes und die Weisheit seiner Teilnehmer setzen.

Mit freundlichen Gruessen
Gumbert Salonek