Frage an Gunther Krichbaum bezüglich Gesundheit

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Gunther Krichbaum
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Frage von Jürgen D. •

Frage an Gunther Krichbaum von Jürgen D. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Kriechbaum,

heute konnte ich einem Fernsehbeitrag entnehmen, daß der Krankenwageneinsatz zur Versorgung Volltrunkener (z.B. sog. "Komasäufer") von der Krankenkasse beglichen wird. Das bedeutet letztlich, daß Personen, die Ihren Gesundheitszustand selbst zumindest grob fahrlässig herbeigeführt haben von der Solidargemeinschaft getragen werden, während andere, die völlig unverschuldet einfach krank sind, die Praxisgebühr und für notwendige Medikamente Zuzahlungen zu entrichten haben. Aus meiner Sicht als Beitragszahler ungerecht und nicht nachvollziehbar. Mich würde zum einen Ihr Standpunkt hierzu als auch die Gründe interessieren, die zur Akzeptanz des geschilderten Sachverhalts durch die Politik führen. Vielen Dank für Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Daul

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Sehr geehrter Herr Daul,

vielen Dank für Ihre Frage.

Unabhängig von den in der Öffentlichkeit momentan stark diskutierten Fällen des "Komasaufens" von Jugendlichen rührt Ihre Frage an einer Grundfeste der Gesetzlichen Krankenversicherung: Bei ihr gilt, dass sämtliche Kosten für die medizinisch notwendige Behandlung unabhängig vom Alter des Patienten und seinem möglichen Verschulden von der Solidargemeinschaft getragen werden. Zugleich ist der Beitragssatz für alle Versicherten - unabhängig vom individuellen Gesundheitsstatus, vom Geschlecht und Alter - gleich.

Dieser Grundsatz wurde in der politischen Diskussion der letzten Jahre zunehmend in Frage gestellt. Im Mittelpunkt standen dabei sog. Risikosportarten, Rauchen und Übergewicht. Auch dieses Verhalten ist - wie der übermäßige Alkoholgenuss - vom Patienten abhängig. Letztlich haben sich Vorschläge, bei diesem Verhalten Zuschläge zu den Beiträgen zu erheben, aber bislang nicht durchsetzen können. Dies liegt vor allem an der in der Praxis meist wohl nur schwer möglichen Abgrenzung zwischen noch "normalem" Verhalten und schädlichen Verhaltensweisen. Auch wer unaufgewärmt und besonders körperbetont Fußball spielt, ist einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt.

Gleichwohl bin mir sicher, dass mit zunehmenden Kosten für die Gesundheitsversorgung diese Fragen auch in Zukunft erneut diskutiert werden. Auch wenn die besonders spektakulären Fälle des Komasaufens und der besonders gefährlichen Sportarten nur einen geringen Teil der Gesamtausgaben der Krankenversicherungen ausmachen, werden uns das Rauchen und vor allem falsche Ernährungsweisen in einer alternden Gesellschaft zunehmend vor Probleme stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Gunther Krichbaum

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