Sehr geehrter Herr Hesse,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Ich setze mich für eine artgerechte Tierhaltung bei Schweinen ein. Dafür bedarf es einer gezielten Förderung und einer transparenten sowie verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung. Insbesondere bei Schweinen müssen existierende Haltungsvorgaben verbessert werden. Das betrifft die Gestaltung von Ställen mit mehr Platz, Auslauf, Licht und Beschäftigung. 

Ich kann verstehen, dass durch das Aufkommen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) eine größere Unsicherheit hinsichtlich der Auslaufmöglichkeiten für Schweine entsteht. Jedoch bin ich zuversichtlich, dass anhand einer groß angelegten Kampagne der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit das Bewusstsein, das Wissen und die Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die ASP in den 18 teilnehmenden Ländern geschärft werden können.

Mit Hilfe von doppelten Einfriedungen der Auslaufbereiche (mit einem Zugang nur über Ein- und Ausgänge) kann zuverlässig sichergestellt werden, dass Schweine in der Freilandhaltung nicht in Kontakt mit Wildschweinen kommen.

Bei Einhaltung der Schweinehaltungshygieneverordnung gibt es bisher keine Belege, die ein spezielles Eintragsrisiko von ASP in Schweinehaltungsbetriebe mit Außenklimakontakt nahelegen. Leider hat es die bisherige Bundesregierung sowohl versäumt, die Seuchenbekämpfung und Auslaufhaltung miteinander in Einklang zu bringen, als auch den Hauptausbreitungsvektor der Seuche entlang der Straßenhauptverkehrsachsen (Ost-West) effektiv in den Blick zu nehmen. Die kleinen Schildchen an Autobahnraststätten kann man auch kaum als nutzbringenden, zielführenden Beitrag zur Seuchenbekämpfung bezeichnen.    

Mit freundlichen Grüßen

Harald Ebner