Frage an Hartmut Ebbing bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Hartmut Ebbing
FDP
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Frage von Helgart B. •

Frage an Hartmut Ebbing von Helgart B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Ebbing,

als alte Berlinerin, die ehemals in der Nähe des Flughafens Tempelhof wohnte, und mit guter Kenntnis darüber, welchen Lärm startende und landende Flugzeuge verursachen, frage ich Sie, ob Sie die Offenhaltung des Flughafens Tegel mit Rücksicht auf die dort wohnende Bevölkerung wirklich verantworten können und wollen?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau B.,

auch ich kann mich wohl inzwischen mit 61 Jahren und in Berlin geboren als "alten Berliner" bezeichnen. Ich kenne den Flughafen Tempelhof seit Kindesbeinen und
bin mit meinem Vater oft hingeradelt. Ich kannte viele, die zu den Zeiten, als der weltweit erste Verkehrsflughafen noch in Betrieb war, in Friedenau, Tempelhof und auch in Neukölln direkt in der Einflugschneise gelebt haben und trotzdem beim damaligen Volksentscheid für die Offenhaltung von Tempelhof waren. Auch damals waren die Freien Demokraten und auch ich für die Offenhaltung von Tempelhof im Rahmen eines Flughafen-Konzeptes, das angemessen für eine wachsende moderne Großstadt Berlin mit Hauptstadtfunktion gewesen wäre.

Heute machen moderne Verkehrsmaschinen weniger als die Hälfte des Lärmes einer damals gängigen Boeing 727 und das Flughafenkonzept der Freien Demokraten sieht ja nicht vor, Tegel als Hauptflughafen zu betreiben, sondern in Ergänzung zum BER. Übrigens sind in den Vorentscheidungen zum Volksbegehren die Anwohner von TXL überproportional für die Offenhaltung von Tegel gewesen.

Das die Anwohner von Tegel seit langer Zeit weit mehr unter dem Geräuschpegel landender und startender Flugzeuge zu leiden haben, als die Anwohner vom BER liegt daran, dass sich seit dem Konsensbeschluss vor 20 Jahren (Schließung TXL bei Eröffnung BER) die jeweiligen Regierungen Berlins argumentiert haben, eine Verbesserung des Schallschutzes wäre ja angesichts der baldigen Öffnung von BER nicht mehr notwendig.

Politik muss im übergeordneten Interesse erfolgen. Dabei können nicht immer Partikularinteressen berücksichtigt werden. Die Freien Demokraten und auch ich selber halten das Betreiben von zwei Flughäfen für eine wachsende Stadt Berlin aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen für dringend geboten und unterstützen - wie allgemein bekannt - daher auch das Volksbegehren zur Offenhaltung von Tegel.

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Ebbing