Frage an Heribert Hirte bezüglich Finanzen

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Heribert Hirte
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Frage von Tom K. •

Frage an Heribert Hirte von Tom K. bezüglich Finanzen

Guten Tag, mit grosser Sorge sehe ich dem Steuerbescheid für 2012 und 2013 entgegen. Bei gleichbleibenden, zum Teil sogar höheren Belastungen habe ich steuerfreies Krankengeld der gesetzlichen Kasse DAK von Juli 2012 bis voraussichtlich Oktober 2013 bezogen. Der PROGRESSIONSVORBEHALT sieht vor, dass mein Einkommen der Monate 1-6/ 2012 und Nov/Dez 2013 höher besteuert wird, so dass ich nebst weniger "Gehalt" noch eine Nachbelastung oben auf die Krankheitsphase drauf erhalte, Ich empfinde ds als sehr ungerecht, besonders wenn ich ins Verhältnis setze, was ich in die Krankenkasse auch einzahle!

Gibt es einen Tipp oder "leghales Schlupfloch" und wird sich daran zukünftig im Interesse der Genesung und Entlastung etwas ändern?

mfg

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kejse,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Das von Ihnen angesprochene Problem der „kalten“ Progression ist auch für mich eines der Dinge am deutschen Steuersystem, die mich am meisten stören. Gerade an Ihrem Fall sieht man, dass das System so einfach nur ungerecht ist. Krankengeld oder auch eine Gehaltserhöhung, die nur die Inflation ausgleicht, dürfen nicht dazu führen, dass Sie noch stärker als sonst schon mit Steuern belastet werden!

In meinem 2. Bürgerbrief, den Sie auch auf meiner Homepage unter http://heribert-hirte.de finden, habe ich es auf Seite 3 ganz klar so formuliert:

„Kalte Progression bekämpfen!

Nach geltendem Steuerrecht steigt mit steigenden Einkünften der Steuersatz „überproportional“ oder „progressiv“ an. Das heißt: bei jeder Einkommenserhöhung erhöht sich der Steuersatz, und zwar um mehr als die Einkommenserhöhung, und das selbst dann, wenn die Einkommenserhöhung nur dem Inflationsausgleich diente. Das Finanzamt verdient also mehr an Ihrer Einkommenserhöhung als Sie.

Das benachteiligt insbesondere geringe und durchschnittliche Einkommen. [Bei einem Geringverdiener mit 1.250 EUR im Monat] kann also eine Gehaltserhöhung von 2 % zu 9 % mehr Steuern führen!

CDU und FDP haben in der ausgehenden Legislaturperiode versucht, diese „kalte Progression“ abzuschaffen, SPD und Grüne haben dies aber im Bundesrat vor
wenigen Wochen verhindert. Ich werde mich weiter für eine Abschaffung der kalten Progression einsetzen - durch eine Anpassung der Progressionsstufen an
die Inflationsrate.“

Mit besten Genesungswünschen aus Sürth

Heribert Hirte

P.S.: Ein legales Schlupfloch kann ich Ihnen nicht bieten - würde mich aber über Ihre (Erst-)Stimme sehr freuen, um dieses Problem endlich angehen zu können.