Frage an Hilde Mattheis bezüglich Umwelt

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Hilde Mattheis
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Frage von Anja L. •

Frage an Hilde Mattheis von Anja L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Mattheis,
Vermutlich werden die Klimaschutzziele von 1,5 bzw 2Grad nicht erreicht werden. Ich bin deswegen in Sorge um die Zukunft meiner Kinder:
- ist Deutschland auf Naturkatastrophen dieser Größenordnung vorbereitet bzw strebt dies an? Sind die Atomkraftwerke ausgelegt für Stürme und Temperaturen die wir nun erwarten müssen?
- wie soll unsere Trinkwasserversorgung bei Dürre sicher gestellt werden?
- wie sollen Arten geschützt werden auf die wir angewiesen sind wenn deren Lebensraum verschwindet?
- wie plant Deutschland auf Millionen Klimaflüchtlinge zu reagieren?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau L.,

vielen Dank für Ihre Fragen zum Erreichen der Klimaschutzziele. Deutschland muss dabei vorangehen und durch die Reduzierung des Ausstoßes von klimaschädlichen Gasen seinen Beitrag zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels leisten. Die im vergangenen November vom Bundestag beschlossenen Maßnahmen zeigen, dass die Einsparziele erreicht werden können. Damit wurde ein wichtiger Kompromiss zwischen klimapolitischen, wirtschaftlichen und vor allem auch sozialen Interessen gefunden. Weil der Klimaschutz breiten gesellschaftlichen Rückhalt hat, bin ich davon überzeugt, dass der notwendige Politikwechsel zum Erreichen der völkerrechtlich verbindlich zugesagten Klimaschutzziele unumkehrbar ist und die beschlossenen Maßnahmen dauerhaft Bestand haben werden. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt, dass zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen (etwa im Verkehrssektor und für Gebäude) in der Zukunft ergriffen werden müssen, um die sozial-ökologische Transformation erfolgreich zu gestalten.

Leider prognostizieren Klimamodelle die Zunahme von Naturkatastrophen durch den Klimawandel. Deutschland wird davon allerdings weniger betroffen sein als andere Länder. Dennoch muss der Katastrophenschutz auf eine Zunahme von Stürmen und Überschwemmungen vorbereitet sein. Entscheidend ist außerdem die Verbesserung des Hochwasserschutzes. Gefahren bezüglich der Klimasicherheit von Atomkraftwerken bestehen nicht, da diese bis 2022 abgeschaltet werden.

Die Trinkwasserversorgung in Deutschland ist nicht gefährdet. Dennoch müssen Maßnahmen ergriffen werden, um diese wichtige Ressource zu schonen. Im kommenden Jahr plant das Bundesumweltministerium entsprechende Maßnahmen vorzustellen.

Der Klimawandel bedroht den natürlichen Lebensraum vieler Tierarten. Deswegen ist es besonders wichtig, Naturlandschaften zu erhalten. Diesem Beispiel ist auch Deutschland verpflichtet. Dementsprechende Maßnahmen erzielen ihre Wirkung, der Flächenverbrauch geht seit Jahren deutlich zurück.

Deutschland muss zu seiner humanitären Verantwortung stehen. Sollten Menschen aufgrund des Klimawandels ihre Heimat verlieren, stehen wir in der Verpflichtung, ihnen zu helfen.

Mit freundlichen Grüßen
Hilde Mattheis, MdB