Frage an Hubert Aiwanger bezüglich Gesundheit

Hubert Aiwanger
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FREIE WÄHLER
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Frage von Volker K. •

Frage an Hubert Aiwanger von Volker K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Aiwanger,

sie loben in einer Pressemitteilung den Mut der Hausärzte und stimmen in deren Gejammere ein. Meiner Meinung nach haben wir dagegen mehr eine Hausarztschwemme. Ich habe dieser Tage das Telefonbuch unserer Gemeinde aus dem Jahr 1967 in der Hand gehalten und bin dort auf zwei Hausärzte gestossen. Heute gibt es bei uns zwei einfache Hausärzte dazu zwei Hausarztpraxen mit je zwei Ärzten und einen ortsansässigen Internisten. Das alles bei einer Einwohnerzahl die mit 3700 Einwohner stabil geblieben ist!

Wenn man dann wirklich beim Hausarzt warten muss, handelt es sich sicher darum, dass ein Pharmareferent diesem wieder irgendwelche Produkte andreht.

Meine Fragen dazu:

Wie rechtfertigen sie höhere Einkommen von bayerischen gegenüber anderen Hausärzten?
Wie wollen sie das Unwesen der Pharmareferenten eindämmen die Hausärzten mit Verkaufstricks aber ohne ärztliche Ausbildung zu überhöhtem Medikamenteneinsatz animieren?
Wie ermuntern sie Hausärzte sich endlich auch selbst Gedanken über ein Bezahlungssystem zu machen, dass nicht von möglichst vielen Kranken, Behandlungen und Medikamentverteilungen profitiert sondern von vielen Gesunden und Geheilten?

Herzliche Grüße,
Volker Kauder

Hubert Aiwanger
Antwort von
FREIE WÄHLER

Wie rechtfertigen sie höhere Einkommen von bayerischen gegenüber anderen Hausärzten?

Die Hausärzte müssten deutschlandweit so viel verdienen, dass sie im Land bleiben und nicht wegen der besseren Verdienstmöglichkeit nach Skandinavien, England etc auswandern und wir dann diese Lücken (v.a. auch in den neuen Bundesländern, wo die Hausärzte weniger verdienen als in Bayern) mit Hausärzten aus dem Ausland schließen müssen - die dort wieder fehlen. Dass wir in Zukunft eher mehr als weniger Hausärzte brauchen liegt auch an der zunehmenden Alterung der Bevölkerung mit höherem Betreuungsaufwand - lieber wohnortnah und preisgünstiger zu Hause betreut als alle ins Krankenhaus transportiert.

Wie wollen sie das Unwesen der Pharmareferenten eindämmen die Hausärzten mit Verkaufstricks aber ohne ärztliche Ausbildung zu überhöhtem Medikamenteneinsatz animieren?

Ob das generell so ist wie Sie behaupten, sei dahingestellt. Die FREIEN WÄHLER treten für transparente Rechnungslegung auch bei den Kassenpatienten ein. Eine Auflistung aller Medikamente und Behandlungskosten ist ein gewisser Kontrolleffekt.

Wie ermuntern sie Hausärzte sich endlich auch selbst Gedanken über ein Bezahlungssystem zu machen, dass nicht von möglichst vielen Kranken, Behandlungen und Medikamentverteilungen profitiert sondern von vielen Gesunden und Geheilten?

Die Hausärzte haben auf das Bezahlungssystem nur in sehr begrenztem Umfang Einfluss. Es ist auch nicht so, dass die Hausärzte von vielen Behandlungen und Medikamenteneinsatz profitieren würden, ganz im Gegenteil. Wie Sie an der Budgetierung sehen müssen die Ärzte teilweise selbst noch Geld drauflegen wenn sie das geplante Budget überschreiten weil sie zu viel Medikamente verschreiben. Es sind auch nicht die Gehälter der Ärzte oder Krankenschwestern, die das Gesundheitssystem so teuer machen, sondern unter anderem der ständig steigende Anteil für die Pharmaindustrie.

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