Frage an Hubert Aiwanger bezüglich Wirtschaft

Hubert Aiwanger
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FREIE WÄHLER
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Frage von Markus S. •

Frage an Hubert Aiwanger von Markus S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Aiwanger,

1.) Wie ich der SZ entnehmen musste, wollen Sie Großkornzerne zerschlagen bzw. deren Marktmacht brechen. Wissen Sie überhaupt wieviele Arbeitsplätze im Freistaat von besagten Firmen abhängig sind? Weiter würde mich interessieren, wie sie den Begriff der Großkonzerne definieren?

2.) Warum haben Sie kein Programm?

3.) Sie haben keinerlei politische Erfahrung - warum sammeln Sie nicht erstmal auf kommunaler Ebene Erfahrung?

4.) Wie wollen Sie die bayerischen Bauern in Brüssel und Berlin vertreten? Dort werden Sie doch gar nicht wahrgenommen.

Viele Grüße,

Singhammer

Hubert Aiwanger
Antwort von
FREIE WÄHLER

1.) Wie ich der SZ entnehmen musste, wollen Sie Großkornzerne zerschlagen bzw. deren Marktmacht brechen. Wissen Sie überhaupt wieviele Arbeitsplätze im Freistaat von besagten Firmen abhängig sind? Weiter würde mich interessieren, wie sie den Begriff der Großkonzerne definieren?

Lieber Herr Singhammer, diese Aussage ist völlig falsch wiedergegeben. Es geht nicht um Industrieunternehmen, wie mir böswilligerweise in die Schuhe geschoben werden sollte, sondern um meine Kritik an einer zunehmenden Marktmacht (Monopole) der Energiekonzerne und um ein "Nein" zur "Privatisierung" der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Gesundheitsbereich, Trinkwasserversorgung usw. diese Monopole im Energiebereich sind gefährlich und für den Verbraucher teuer, deshalb lehne ich es ab, immer mehr Stadtwerke an diese Monopole zu verkaufen. Dezentrale und regenerative Energieversorger könnten die Marktbeherrschung unterlaufen, wenn der Staat bereit wäre, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Deshalb ist es auch problematisch, wenn einflußreiche Politiker in Energie-Aufsichtsräten sitzen.

2.) Warum haben Sie kein Programm?

Wir haben Leitlinien, die dem "Programm" der "Programmparteien" entsprechen. Wo ist aber der Wert eines "Programms" wenn man gestern für die Abschaffung der Pendlerpauschale eingetreten ist, heute die Wiedereinführung fordert, ein Büchergeld erst einführt und bald darauf wieder abschafft usw. usw.?

3.) Sie haben keinerlei politische Erfahrung - warum sammeln Sie nicht erstmal auf kommunaler Ebene Erfahrung?

Wie lange soll ich das nach ihrer Ansicht tun? Bis ich 60 Jahre alt bin, und dann darf ich einmal für den Landtag kandidieren, kurz vor der Pension? Wie viel "Erfahrung" hatten diejenigen, die uns geschworen haben, der Tarnsrapid kostet 1,85 Milliarden und keinen Cent mehr? Die waren auch schon 60 und 63...Ich war trotz meiner "Unerfahrenheit" mit 37 Jahren von Anfang an gegen den Transrapid.

4.) Wie wollen Sie die bayerischen Bauern in Brüssel und Berlin vertreten? Dort werden Sie doch gar nicht wahrgenommen.

Es ist schon mal viel gewonnen, wenn die Interessen der Bauern in München wahrgenommen werden. KuLAP, Tierarzneimittelrecht, Betriebsberatung, Forstliche Zusammenschlüsse, Regionalvermarktung, Nein zur grünen Gentechnik, Auslegung der Hygienevorschriften usw. Wenn hier vernünftige Ansätze kommen, sind durchaus auch in Berlin und Brüssel Einflußmöglichkeiten da, schon allein wegen des zunehmenden Drucks von der Basis. Wir sind noch nicht im Landtag, trotzdem hat die CSU schon von uns abgeschrieben, z.B. im Bildungsbereich "kleinere Klassen, mehr Lehrer". Warum? Weil sie verhindern wollen, dass wir stärker werden. Also haben wir auch hier schon in eine Ebene hineingewirkt, in der wir noch nicht vertreten sind.

Mit freundlichen Grüßen, Hubert Aiwanger

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