Hallo Herr Werner,

die MLPD hat bereits vor Jahrzehnten den "Umweltschutz entdeckt". Im 1984 erschienen Buch "Krisen und Klassenkampf" steht bereits ein ganzes Kapitel zur "Umweltkrise". Im Vorwort heißt es: "Die zunehmende Umweltzerstörung hat das Ausmaß einer Umweltkrise angenommen und beschwört die Gefahr einer gewaltigen Umweltkatastrophe herauf." Auf Seite 184 heißt es:

"Die notwendigen allseitigen Maßnahmen zur Verhinderung einer Umweltkatastrophe lassen sich nur im aktiven Widerstand der werktätigen Massen gegen das Profit streben der Monopole und ihrer jeweiligen Monopolregierung durchsetzen. Dies kann und muß gelingen, soll die Einheit von Mensch und Natur nicht unwiederbringlich zerstört werden."

Deswegen ist die MLPD seit Jahrzehnten auch auf Umweltdemos zu Gange. Ich selbst kann mich noch gut erinnern, wie wir am Rande des Bauplatzes vom damaligen "Schnellen Brüter" mit Wasserwerfern nassgespritzt wurden. Das war fast 40 Jahre vor FFF.

Mit einer Delegation der Umweltgewerkschaft war ich 2018 zwei Wochen beim Weltklimagipfel im polnischen Kattowice. Dort konnte ich Greta Thunberg live erleben und war sehr begeistert. Danach entstand die "Friday-for-future"- Bewegung in Deutschland. Bereits im Dezember 2018 war ich in Stuttgart bei den ersten Schülerstreiks vor Ort. Von einer "generellen Ablehnung" habe ich dabei nichts zu spüren.

Später allerdings im Verlaufe des Jahres 2019, als die Führung der "fff"-Bewegung von demokratisch nicht legitimierten Kräften übernommen wurde, kam es vereinzelt zu solchen "Ablehnungen". Auch nur an einzelnen Orten, nicht überall. So war ich selbst Versammlungsleiter bei mehreren FFF-Demonstrationen. Richtig ist von "Versuchen der undemokratischen Ausgrenzung gegen die MLPD und anderer" an einigen Orten zu sprechen.

Die MLPD hat sich den Schneid zum Glück nicht abkaufen lassen und (wo es nötig war) mithilfe von Gerichten Versammlungsrecht und Meinungsfreiheit verteidigt. Ohne demokratische Rechte wird es keinen erfolgreichen Kampf für den Erhalt der menschlichen Lebensbedingungen auf unserem Planeten geben können.

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Bauer