Frage an Hubertus Heil bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Hubertus Heil
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Frage von Ralf G. •

Frage an Hubertus Heil von Ralf G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Heil,

mit großer Besorgnis stelle ich in den Koalitionsparteien vermehrt Bestrebungen fest, grundlegende Bürgerrechte mit dem Argument einer besseren Terrorabwehr einzuschränken. Herr Schäuble und andere streben dazu jetzt sogar massive Verfassungsänderungen an, mit denen das unbemerkte Ausspähen von Computerdaten ohne richterlichen Beschluss ermöglicht werden soll (sog. "Bundestrojaner"). Wie Sie sicherlich wissen, dient die Verfassung vor allem dem Schutz der Bürger vor Übergriffen des Staates. Ich halte es deshalb für äußerst bedenklich, wenn die derzeitige Furcht vor Terrorismus von einigen Hardlinern (leider auch in der SPD) benutzt wird, um bestimmten Behörden immer mehr Einfluss und zu verschaffen und gleichzeitig die verfassungsmäßigen Schutzmechanismen der demokratischen Kontrolle und Gewaltenteilung aufzuweichen.

Wie ist Ihre Stellung zu den Bestrebungen von Herrn Schäuble, was halten Sie insbesondere vom "Bundestrojaner" und wie würden Sie im Falle einer entsprechenden Vorlage zur Verfassungsänderung abstimmen?

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SPD

Sehr geehrter Herr Guttmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema “Bundestrojaner”. Ich kann Ihnen zum derzeitigen Stand der Dinge nur sagen, dass es noch keine konkreten Pläne gibt. Laut Beschluss des Bundesgerichtshofs dürfen Computerdaten nicht ohne Rechtsgrundlage ausgespäht werden. Das Bundesinnenministerium, bzw. Bundesinnenminister Schäuble, hat noch keine konkreten Vorschläge hinsichtlich einer Gesetzesvorlage oder Gesetzesänderung geäußert. Dies wird zwar sicher in absehbarer Zeit geschehen, doch dann ist noch nichts entschieden. Ob es eine Rechtsgrundlage zum unbemerkten Ausspähen von Computerdaten geben und wie diese aussehen wird, ist derzeit noch nicht absehbar und wird in den kommenden Wochen und Monaten Gegenstand von intensiven Diskussionen sein.

Mit freundlichen Grüßen

Hubertus Heil, MdB

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