Sehr geehrte Frau Aigner,

ich beziehe mich auf den Artikel in der SZ über "Monsantos Saat" vom 23./24.6 2012.
In vielen Dingen bin ich sicher nicht Ihrer zu wirtschaftshörigen Meinung, aber ich teile völlig Ihre verlaubarte Halltung ggü. den Bestrebungen von Dalli/EFSA, der Gentechnik die Türen zu öffnen.
Auch wenn sich Gentechnik in den meisten Fällen einmal als harmlos herausstellen könnte, bedeutet es ein absolut verantwortungsloses Handeln, heute diese Technik anzuwenden.
Dies stellt praktisch Versuche am Menschen dar!
Unterschied zu Laborversuchen mit Mäusen: wo Gentechnik einmal um sich gegriffen hat, ist es durch Pollenflug etc. n i e mehr umkehrbar. Es ist damit noch ein Schritt verantwortungsloser als die frühere Atompolitik, wo man über die vernetzten Folgen und Gefahren auch nichts wußte/verharmloste (s. Endlagerung...) aber immerhin weiss, dass in ca. 20.000 Jahren die Folgen erledigt sein dürften...
Dies mag Ihnen natürlich übertrieben klingen, ist es aber im moralischen Sinne aus meiner Sicht keinesfalls und beruht m. E. auf
- der linearen Denke anstelle dem Verständnis der allgegenwärtigen Vernetzung, und
- der Ausrichtung aller Vorgänge an der wirtschaftlichen Priorität von Geld und Quantität (statt Qualität).

Meine Frage:
- Wie kann man Sie wirksam beim Kampf gegen die Lockerung der Gen-Regelungen ggü. EFSA und Dalli bzw. bei einem Kampf gegen die Konzerninteressen von Vorreiter Monsanto unterstützen?
- Gibt es diesbezüglich Petitionen?
- Kann ich bei EFSA selbst mich verwahren?
- Kann man Dalli des Rechtsbruchs verklagen - der Artikel in der SZ bietet dazu Anhaltspunkte
- Kann AVAAZ oder ähnliche Einrichtungen hier etwas tun?
- Wie kann man gegen die - lt. anderen Berichten - sehr industrielastige Besetzung der EFSA protestieren bzw. vorgehen?
- und juristisch: ist es möglich, dass die BRD - zusammen mit anderen Ländern - diese geplanten Regelungen schlichtweg nicht umsetzt??

Vielen Dank für eine Antwort
Mit freundlichen Grüßen
A. Petzold