Frage an Ina Latendorf bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Ina Latendorf
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DIE LINKE
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Frage von Wilfried F. •

Frage an Ina Latendorf von Wilfried F. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Wie können die ein Eurojobs in reguläre Arbeit umgewandelt werden ?

Ina Latendorf
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Freier,
Ihre Frage begegnet mir häufig beim Gespräch mit Menschen in unserem Land.
Ich möchte voranstellen, dass "Ein Euro" für mich überhaupt nicht akzeptabel ist, aber zur Zeit sind viele Arbeitslosengeld-II-Empfänger froh ihr Salär aufbessern zu können, wenn sie für einen oder zwei Euro die Stunde arbeiten können.
Wir ,als Linkspartei.PDS, setzen dem Armutsprogramm der Bundesregierung wenigstens das entgegen , was wir können, nämlich die politische Ablehnung und kämpfen gleichzeitig dafür, dass öffentliche Beschäftigung dazu führt, dass Menschen in sozialversicherungspflichtige Jobs kommen.
Möglichkeiten : wir wollen Denkmalpflege und Denkmalschutz, wir wollen Gewässerpflege zweiter Ordnung flächendeckend für die neuen Länder wenigstens durchgesetzt haben, aber dann so, dass der ALG-II-Bezieher kein Taschengeldbezieher perspektivisch bleibt, sondern eigene Rentenansprüche aufbaut u. eigene Arbeitslosengeldansprüche.
Das heißt, wir kämpfen weiter, besonders mit der Bundestagsfraktion, um aus den Ein-Euro-Jobs tatsächlich sozialversicherungspflichtige Perspektivjobs zu machen.

Wir sind eine Protestpartei gegen gesellschaftliche Verhältnisse, wo über Armut und Reichtum überhaupt nicht mehr geredet wird.
Mir reicht es aber nicht, nur Protestpartei zu sein.
Das Thema Armut und Reichtum muß thematisiert werden: Steuergerechtigkeit ist ein Thema, endlich muß laut und offen Stellung bezogen werden, dass diejenigen, die stärker sind in dieser Gesellschaft, auf ihren Schultern auch mehr zu tragen haben. Es kann nicht sein, wie durch die große Koalition der sozialen Kälte geschehen, dass sie weiter entlastet werden, so dass sie gar nicht mehr an der Finanzierung des Staates teilnehmen..
Die Hartz IV Gesetze gehören abgeschafft. Helmut Holter hat im Vorfeld im Bundesrat als einziger Arbeitsminister gegen diese laut seine Stimme erhoben .
Alternativen sind durch die Linkspartei genügend aufgezeigt worden.
Alternativen zu Hartz IV sind sozialversicherungspflichtige Jobs. Die reine Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe ist nicht das Problem aus Sicht der Linkspartei, das Problem ist, dass es auf dem Niveau der Bedürftigkeitsprüfung der Sozialhilfe geschehen ist. Man hätte auch den anderen Weg gehen können . Und wenn man gleichzeitig die Joboffensive für Ostdeutschland in jedem Fall mal angefangen hätte, gesamtdeutsch angefangen hätte, für Problemregionen Jobs im Nonprofitsektor zu organisieren ,dann hätten wir ein Angebot, um endlich 4,5 Millionen Menschen aus der abgedrängten Arbeitslosigkeit heraus zu holen, wie es zum Beispiel in den USA geschieht,
Fordern und Fördern heißt Fördern endlich in den Vordergrund zu stellen und nicht einfach nur die Armut fordern.
Gleichzeitig setzen wir uns für die Durchsetzung eines Mindestlohnes ein, damit man von Arbeit auch leben kann und nicht trotzdem noch zur ARGE gehen muss.
Es wäre noch viel breiter zu diskutieren, weil gerade im jetzigen Wahlkampf viele Parteien alles versprechen.
Wer hat denn die Hartz IV- Gesetze im Bundestag beschlossen -die SPD und die Grünen mit den Stimmen der CDU !!!
Ich hoffe, dass die Menschen diese Heuchelei durchschauen, aber sich auch nicht von den Schlagwörtern der NPD einfangen lassen.

Ihre Ina Latendorf

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