Frage an Ingrid Arndt-Brauer von Leonie P. bezüglich Umwelt
Guten Tag Frau Arndt-Brauer!
Sie haben vermutlich von den Waldbränden in Brasilien gehört, auch wenn die mediale Berichterstattung eher zurückhaltend bleibt. Das Ausmaß dieser Katastrophe wage ich gar nicht mir vorzustellen.
Mich interessiert, inwiefern so ein wichtiges, internationales Thema auf kommunaler und auf Bundesebene behandelt wird. Spielt es überhaupt eine Rolle? Und wenn nicht, was können BürgerInnen tun, um diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken?
Vielen Dank für die Zeit, die Sie sich nehmen.
MfG
L. P.
Sehr geehrte Frau P.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Waldbrände in den Regenwälder Brasiliens haben uns alle schockiert. Sie zeigen überdeutlich, welche Folgen es hat, wenn Brandrodungen für einen angemessenen Umgang mit unserer natürlichen Ressource Wald gehalten werden. Deutschland hat sich deshalb bei der Abfassung des MERCOSUR-Abkommens auch für die nun vereinbarten, verbindlichen Regeln für ein ökologisch nachhaltiges Wirtschaften eingesetzt. Auch für spätere Abkommen und Gesetzesvorhaben müssen Nachhaltigkeitsaspekte ein wesentliches Kriterium sein.
Ich begrüße es, dass Nachhaltigkeitsfragen eine immer größere Rolle in der Politik spielen. Ganz unabhängig von der Frage der Waldbrände werden wir noch in dieser Woche mit unserem Koalitionspartner ein Klimapaket vereinbaren, mit dem wir in der Lage dazu sein wollen, die für Deutschland geltenden Klimaziele einzuhalten. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind dabei der Meinung, dass es verbindliche Vorgaben und verpflichtende Regeln zur Einhaltung der Ziele gibt. Dazu gehört für uns unter anderem, einen CO2-Preis mit Mindestanforderungen einzuführen, die Kraftfahrzeugsteuer stärker an den CO2-Ausstoß anzupassen, den Flugverkehr stärker zu besteuern, den Bahnverkehr zu fördern und dafür zu sorgen, dass klimaschädliche Ölheizungen alsbald möglich ersetzt werden. Ich bin mir sicher, dass unsere Vorstellungen in großer Zahl ins Klimaschutzgesetz einfließen werden.
Diese Grundsätze lasse ich auch in mein eigenes Verhalten einfließen. Ich vermeide Flugreisen sowohl privat als auch beruflich und habe mit Blick auf dieses Prinzip in meiner Zeit als Bundestagsabgeordnete nur in den seltensten Fällen eine Flugreise unternommen. Ich fahre einen Kleinwagen, meist allerdings mit der Bahn. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass auch jeder selbst im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Beitrag zur Klimaentwicklung leisten kann.
Mit besten Grüßen
Ingrid Arndt-Brauer