Frage an Ingrid Reuter bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Ingrid Reuter
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Harald H. •

Frage an Ingrid Reuter von Harald H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Durch die Digitalisierung / Arbeit 4.0 werden immer weniger Arbeitsplätze für Menschen benötigt. Welches langfristiges Konzept verfolgt ihre Partei hinsichlich Grundsicherung, bedingungsloses Grundeinkommen?

Mit freundlichen Grüßen
Heckendorf

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrer Herr H.,

Wer arbeitet, muss vom Einkommen leben können. Deshalb wollen wir Mindesthonorare für Selbstständige ermöglichen und Familien besser absichern. Für gleiche und gleichwertige Arbeit muss auch gleicher Lohn gezahlt werden, das gilt für Frauen und Männer, das gilt aber auch für die Gruppe der Minijobberinnen und -jobber. Erwerbstätige mit geringen Einkommen müssen entlastet werden. Alle Menschen sollen eine Chance auf Beschäftigung haben. Auf einem sozialen Arbeitsmarkt bekommen Langzeitarbeitslose eine Chance, die auch dann keinen Job finden, wenn die Wirtschaft brummt. Wir wollen Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren. Unser Familien-Budget bekämpft Kinderarmut und stärkt Familien. Die Regelsätze für Kinder in der Grundsicherung müssen künftig hoch genug sein, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Die Kindergrundsicherung fasst Kindergeld und Kinderfreibeträge zusammen. Damit beenden wir die Ungerechtigkeit, dass Eltern mit hohem Einkommen mehr finanzielle Unterstützung für ihre Kinder bekommen als Eltern mit mittlerem Einkommen. Wir wollen mehr Menschen in den Schutz der Sozialversicherungen einbeziehen, insbesondere Selbstständige, die gesetzliche Rentenversicherung stärken und die Grüne Garantierente einführen. Dann werden sich weniger Menschen um ihr Auskommen im Alter sorgen müssen. Die Grundsicherung selbst muss besser vor Armut schützen. Auch wer von Grundsicherung lebt, darf nicht an den Rand gedrängt werden. Wir wollen den Regelsatz für Erwachsene und Kinder neu berechnen und erhöhen. Die Regelbedarfe müssen den tatsächlichen Bedarf decken, auch für die Teilhabe am sozialen Leben. Auch für Bücher, Kino und Fahrscheine muss es reichen – für Erwachsene und Kinder. Wir setzen in der Grundsicherung nicht auf Sanktionen, sondern auf Motivation, Anerkennung und Beratung.

Mit den besten Grüßen
Ingrid Reuter