Frage an Jan Korte bezüglich Gesundheit

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Jan Korte
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Frage von Hans-Joachim H. •

Frage an Jan Korte von Hans-Joachim H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Korte!
Bei der Abstimmung zur Organspende haben Sie sich ohne Fraktionzwang frei für die Widerspruchslösung entschieden. Sie wollten sicherlich den auf ein passendes Organ wartenden Patienten etwas Gutes antun.
Könnten Sie sich auch vorstellen,an das Sie sich in Zukunft mit Ihren Entscheidungen und Ihren politischen Einflußmöglichkeiten in der Gesellschaft dafür einsetzen, daß zukünftig weniger Menschen auf diese Warteliste kommen. Sehen Sie da Möglichkeiten zu helfen?
MfG
Hans-Joachim Hagen

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Sehr geehrter Herr Hagen,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Organspende ist ein höchst individueller Akt der Solidarität mit einem unbekannten Menschen. Im Jahr 2018 starben 901 Menschen in Deutschland, die vergeblich auf ein Spenderorgan gehofft hatten, und dazu kommen all jene, die es nicht auf die Warteliste schafften oder die schon zu krank für eine Transplantation waren. Angesichts von rund 9.000 Patienten auf den Wartelisten bestand und besteht aus meiner Sicht Handlungsbedarf, um zu mehr Organspenden zu kommen. Die von mir präferierte doppelte Widerspruchslösung fand keine Mehrheit. Dennoch war die Debatte wichtig, weil sie das Problem auf die Tagesordnung gebracht und zu einer breiten gesellschaftlichen Diskussion geführt hat.

Selbstverständlich werde ich mich, genauso wie meine gesamte Fraktion, auch in Zukunft dafür einsetzen, dass sich mehr Menschen bewusst für eine Organspende entscheiden und dadurch Leben gerettet werden können. Neben einer stärkeren Aufklärung, die jede und jeder für eine informierte Entscheidung braucht, wird es aus meiner Sicht insbesondere auf die Organisation des Gesundheitswesens ankommen, ob es in einem Land viele oder wenige Organspenden gibt. Und wenn es jetzt schon eine Lehre aus der Corona-Krise gibt dann diese: Wir brauchen eine radikale Entprivatisierung des Gesundheitssystems und einen gemeinwohlorientierten Wiederaufbau des Gesundheitssystems.

Mit besten Grüßen und bleiben Sie gesund
Jan Korte

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