Laut einer Greenpeace-Analyse vom 23.07.2021 gehören Sie zu den schlimmsten Klimabremsern der Großen Koalition. Warum unterstützen Sie die Energie- und Mobilitätswende nicht?

Portrait von Jens Koeppen
Jens Koeppen
CDU
53 %
/ 17 Fragen beantwortet
Frage von Alexander S. •

Laut einer Greenpeace-Analyse vom 23.07.2021 gehören Sie zu den schlimmsten Klimabremsern der Großen Koalition. Warum unterstützen Sie die Energie- und Mobilitätswende nicht?

https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/210721_s03572_es_gp_schwarzbuch_klimabremse_07_21.pdf
Während in anderen Parteien Umwelt- und Wirtschaftspolitiker:innen um eine gemeinsame Position ringen, hat die Unionsfraktion im Bundestag die Klimapolitik fast komplett in die Hände des Wirtschaftsflügels gelegt. Es sind Wirtschaftsliberale wie Carsten Linnemann oder Thomas Bareiß, die im Klimaschutz vor allem das Schwinden der Gewinne der Industrie sehen.
Warum unterstützen Sie weiter die dreckige Automobil-Verbrenner-, Öl- und Energieindustrie?
Die Menschen wollen, dass ihre Kinder und Enkel auf einem lebenswerten Planeten ohne Zunahme von Katastrophen leben.

Portrait von Jens Koeppen
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

die größten Erfolge in der heutigen Klimapolitik wurden alle von der CDU auf den Weg gebracht! Während der Kanzlerschaft von Angela Merkel wurde die Energie- und Klimawende in Deutschland eingeleitet und auch auf Europäischer Ebene beschlossen. Das erfolgreichste Instrument der Energiewende ist der Europäische Emissionshandel. Dieser stellt sicher, dass kostengünstig die gewünschten/die politisch festgelegten Emissionsreduzierungen erfolgen. Dadurch, dass der Emissionshandel auf europäischer Ebene verankert ist, werden Wettbewerbsverzerrungen vermieden. Ich wünsche mir diesen europäischen Ansatz, oder besser auch einen internationalen Ansatz - auch für andere Bereiche - um so schneller die gewünschten Effekte für das Klima zu erreichen, ohne den Wettbewerb zu verzerren. Zusätzlich ist es auch sehr, sehr viel kostengünstiger als alles, was auf nationaler Ebene gemacht werden kann.

Es ist richtig, dass ich dafür kämpfe, dass neben Klimaschutz bei unseren politischen Maßnahmen auch sichergestellt werden muss, dass unsere Energieversorgung verlässlich bleibt und dass Energie nicht zum Luxusgut wird. Nur so sehe ich sichergestellt, dass wir es erreichen, dass sich alle anderen Länder auch langfristig im Bereich des Klimaschutzes engagieren und sich der Klimaneutralität verpflichten. Auch hier im Land wird die Zustimmung zur Energiewende rasch sinken, wenn Strom und Wärme beispielsweise für Familien nicht mehr bezahlbar sind.

Was ich klar ablehne, ist, dass sich einzelne Investoren aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien die Taschen auf Kosten der Gemeinheit füllen und der Effekt für den Klimaschutz mehr als begrenzt ist. Nicht jede Solaranlage und nicht jedes Windrad ist für den Klimaschutz sinnvoll. Es ist wichtig, dass der produzierte Strom dieser Anlagen auch genutzt werden kann und nicht nur vergütet wird. Seit einigen Jahren ist eine sehr aggressive Lobby unterwegs, die unter dem Deckmantel des Klimaschutzes teure aber sinnlose Projekte und Regelungen politisch bewirbt. Ich bin aber zuversichtlich, dass zukünftig wieder mehr Rationalität in die wichtige Debatte kommt - dafür werde ich auch gern weiter streiten.

Beste Grüße

Jens Koeppen

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Jens Koeppen
Jens Koeppen
CDU