Sehr geehrter Herr Metzger,

in einem Leserbrief sprachen Sie sich vor kurzem in der Tuttlinger Regionalzeitung gegen den Bau von dreispuringen Überholstücken im Bereich des Autobahnzubringers Tuttlingen - Auffahrt Tuningen (A81) aus. In Ihrer Begründung nannten Sie u.a., dass ein solcher Ausbau zum Rasen verführen würde.

Frage 1: Dieser Streckenabschnitt wird u.a. auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt, deren Geschwindigkeit zum Aufstauen des Verkehrs führen. Wollen Sie diese Strecke für landwirtschaftliche Fahrzeuge sperren, um Behinderungen auszuschließen?

Frage 2: Sollen nach Ihrem Verständnis Strassenbaumaßnahmen im ländlichen Raum auch dann unterbleieben, obwohl sie nachweislich zu einem gleichmässigeren Verkehrsfluss und zur Senkung von Unfallrisiken beitragen könnten?

Frage 3: Welche Wirtschaftskonzeption haben Sie, wenn durch das Abblocken von Infrastrukturmaßnahmen Unternehmen, die auf gute Straßenverbindungen angewiesen sind, Wettbewerbsnachteile erlangen (Stichwort: Störung Lieferketten durch zeitlich verlängerte Anfahrten, Just-in-Time).

Frage 4: Haben Sie sich über die gemachten Erfahrungen über die Verkehrssicherheit der B 31 im Bereich Stockach bis Lindau informiert, insbesondere über die Verteilung der Unfallzahlen im Bereich Friedrichshafen - Lindau (nur zweispurig, keine Überholmöglichkeiten) und Stockach - Überlingen (wechselseitige Dreispurigkeit)? Wie fließen diese Kenntnisse in Ihre Überlegungen in Bezug auf die B 523 ein?

In Erwartung Ihrer Antwort
mit freundlichen Grüßen
Dr. Th. Kattler