Sehr geehrter Herr Hirsch,

vielen Dank für die Frage. Zunächst haben wir mit dem Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken den Wettbewerbsvorteil ausländischer Versandapotheken abgeschafft. Diese können verordnete Arzneimittel nun nicht mehr durch Boni vergünstigen. Dadurch haben wir wieder Wettbewerbsgleichheit zwischen Versandapotheken und den Apotheken vor Ort hergestellt. Die Bundesregierung soll darüber hinaus aber die mögliche Veränderung von Marktanteilen weiter beobachten und dem Deutschen Bundestag bis Ende 2023 Bericht erstatten. Neu ist auch die empfindliche Sanktionierung von Verstößen gegen die Preisbindung und das Zuwendungsverbot.

Mit der Novelle haben GKV-Versicherte auch erstmals Anspruch auf pharmazeutische Unterstützung, die über die bislang bestehende Beratungspflicht hinausgeht. Diese pharmazeutischen Dienstleistungen werden über den Arzneimittelpreis vergütet.

Ich selbst habe einmal den Arbeitsalltag in einer Apotheke miterlebt und dabei viel über die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sowie über den Onlinehandel mit Medikamenten gelernt. Der Versandhandel hat als Ergänzung zu den Apotheken sicher seine Berechtigung, vor allem im ländlichen Raum, aber ganz sicher kann und wird der Versandhandel niemals Apotheken vor Ort ersetzen können.

Mit freundlichen Grüßen

Johann Saathoff