Frage an Johanna Scheringer-Wright bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Johanna Scheringer-Wright
DIE LINKE
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Frage von Constanze T. •

Frage an Johanna Scheringer-Wright von Constanze T. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Frau Johanna Scheringer-Wright,

Immer wieder werden Menschen, die keiner bezahlten Arbeit nachgehen verunglimpft. Dabei ist es Teil des kapitalistischen Systems Menschen auszugrenzen, klein zu halten und willig für jede Form der Ausbeutung zu machen. (bei Karl Marx im Kapital nachzulesen + Lebenserfahrung)
M.e. gibt es zu viele geduckt gehende Menschen und kein staatliches Interesse das Problem der gerechten Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben zu organisieren. Was halten Sie vom Recht auf Faulheit?

Vielen Dank für ihre Antwort
Mit sozialistischen Grüßen

Constanze Truschzinski
eine ueberfluessige

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Truschzinski

Ich konnte mich mit dem Slogan "Recht auf Faulheit " nie anfreunden, weil ich denke, dass damit das Problem verfehlt wird, das Sie in Ihrer Frage ansprechen. Ich bin davon überzeugt, dass im Grunde jeder Mensch kreativ ist und produktiv sein möchte. Das fängt schon im Kleinkindalter an und hört nie auf, es sei denn, es wird den Menschen durch falsche Erziehung und Unterdrückung abgewöhnt. Die Frage ist doch, ob Menschen die Möglichkeit haben, über ihre Selbstverwirklichung einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, der dann auch in der Gesellschaft honoriert wird. Das berührt zum Beispiel die praktische Frage, ob junge Menschen die Berufsausbildung machen können, die sie wirklich interessiert, oder ob sie zu Berufen gedrängt werden, sie gerade in die wirtschaftliche Verwertungslogik passen. Und in der Tat ist es ja so, dass die meisten Menschen, die keiner bezahlten Arbeit nachgehen, gar nicht "nichts" machen wollen, sondern, dass sie durch Ausbildungsplatzmangel, Arbeitsplatzmangel usw. keine für sie passende Chance für eine bezahlte Arbeit in unserem derzeitigem Wirtschaftssystem haben. Ich bin davon überzeugt, dass bei mehr Kreativität im gesamten System, und unter der Prämisse einer Wirtschaft, die den Menschen dient, viel mehr Menschen produktiv zum Wohle ihrer selbst, aber auch der anderen sein könnten.

Viele Grüße
Johanna Scheringer-Wright