Frage an Johannes Kahrs bezüglich Innere Sicherheit

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Johannes Kahrs
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Frage von Stephan S. •

Frage an Johannes Kahrs von Stephan S. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Hr. Kahrs,

ich habe mit einiger Verwunderung die in dieser Woche vorgeschlagene Verschärfung des Waffenrechts gelesen, welche von der großen Koalition vorgeschlagen wurde. Wie sinnvoll ist es denn einen Funsport mit nicht-scharfen Waffen zu verbieten und gleichzeitig weiterhin das Aufbewahren scharfer Waffen in Privathaushalten zu erlauben? Und wie will man damit Amokläufe verhindern? Keiner der bisherigen Amokläufer in Deutschland hatte in irgendeiner Form Verbindung zu diesem Sport. Ich habe in der Vergangenheit die CDU selbst gewählt, bin jetzt aber nicht mehr länger bereit die immer weitergehende Entmündigung der Bürger hinzunehmen und zu unterstützen. Dies betrifft sowohl so genannte Killerspiele als auch das Verbot von Funsportarten und die zunehmende Zensur im Internet. Man bekommt zunehmend den Eindruck das darüber Leute entscheiden, welche die Spiele (und etwas anderes ist es nicht) nie gesehen haben und auch nicht verstehen wollen. Ich würde gern wissen wie Sie dazu stehen und warum ein solches Verbot nicht für Sportarten wie Fechten gilt, welche nichts weiter tut als das Töten eines Gegners zu simulieren?

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Suske

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Suske,

vielen Dank für Ihre Frage. Mich erreichen derzeit sehr viele E-Mails und Zuschriften zum Thema „Paintball“-Verbot.

Kurz nach dem Amoklauf an der Schule in Winnenden gab es viele Vorschläge für eine Verschärfung des Waffenrechtes, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu erschweren. Das ist in Anbetracht der furchtbaren Tragödie verständlich und meiner Ansicht nach kein kalkulierter Populismus. Wir müssen alles daran setzen, dass sich so etwas nicht wiederholt.

Dennoch glaube ich nicht, dass ein Verbot von Paintball zielführend ist, glaube auch nicht, dass man es in Verbindung mit Vorkommnissen wie in Winnenden sehen sollte. Ich würde zwar jederzeit eine gute Partie Skat einer Runde Paintball vorziehen, sehe aber ebenso wie Sie keinen kausalen Zusammenhang zwischen Paintball und Amokläufen. In meiner Skepsis weiß ich mich einig mit einem Teil der SPD-Bundestagsfraktion und dem Vorsitzenden des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, Sebastian Edathy (SPD). Ich hoffe, dass sich die Bemühungen auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich die Frage der Sicherung von (echten) Waffen. Ich gehe nicht davon aus, dass es in dieser Legislaturperiode zu einem Verbot von Paintball kommt.

Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Kahrs

P.S.: Kurz nach Verfassen dieser Antwort erhalte ich die Nachricht, dass ein Paintball-Verbot vom Tisch ist.