Sehr geehrter Herr Martin, Sie halten es für unverantwortlich, dass am SEZ-Standort Neubau von Wohnungen blockiert wird. Aber wissen Sie, ob Wohnraum dort bezahlbar wird, kennen Sie die Abrisskosten?
Die Prinzipien der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit dürfen nicht ausgehebelt werden. Es steht außer Frage, dass sowohl bezahlbarer Wohnraum als auch Sportstätten benötigt werden, in Friedrichshain gibt es kein einziges Schwimmbad mehr. Wenn man das SEZ abreisst und an anderer Stelle Sportstätten baut, fallen hohe Kosten an. Ihnen ist kein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für die Sanierung und einen späteren Betrieb des SEZ bekannt. Haben Sie oder Ihre Fraktion das untersuchen lassen?
Der Bebauungsplan zum SEZ erlaubt, dass der Bestand weiter genutzt wird. Wussten Sie das? Wollen Sie das wertvolle Gebäude trotzdem abreißen lassen?
Lieber Herr Carl W.,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Eine Straßenbahnstation weiter befindet sich der SSE. Die aktuelle Konzeption sieht Wohnraum mit sozialen Bedarfen wie bspw. einer Schule vor. Dazu wird derzeit eine entsprechende Machbarkeitsstudie erstellt.
Ein Bebauungsplan zwingt nicht unmittelbar zur Realisierung. Zur Wahrheit gehört aber, dass zur Umsetzung des Bebauungsplans ein Abriss der Bestandsgebäude erforderlich ist (Seite 215 Begründung).
Ich habe darauf hingewiesen, dass es weder in den Jahren zuvor gelungen ist, einen Betrieb zu realisieren, noch liegt ein Sanierungs- und anschließendes Betriebskonzept mit finanzieller Untersetzung vor. Mit einem weiter dem Verfall preisgegebenen Gebäude und einem Verzicht auf den Wohnungsbau wäre aus meiner Sicht niemandem geholfen.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Martin
