Die Hersteller der genetischen Corona-Impfstoffe haben 8 Rote-Hand-Briefe zu Risiken (Thrombose, Herzmuskelentzündig) erstellt. Werden Sie diese Risiken bei der Impfpflichtdebatte berücksichtigen?

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Kai Gehring
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Frage von Christoph G. •

Die Hersteller der genetischen Corona-Impfstoffe haben 8 Rote-Hand-Briefe zu Risiken (Thrombose, Herzmuskelentzündig) erstellt. Werden Sie diese Risiken bei der Impfpflichtdebatte berücksichtigen?

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Sehr geehrter Herr G.,

Impfen ist unser bestes Instrument, um mittelfristig der COVID-19 Pandemie Einhalt zu gebieten.  Die Frage einer Impfpflicht wird in Parlament und Gesellschaft kontrovers diskutiert. Politik muss die Warnungen der Wissenschaft über Änderungen des Virus und der Pandemiedynamik ernst nehmen, auch wenn das eine Änderung der eigenen Haltung bedeutet. Der Deutsche Bundestag wird in den kommenden Wochen über die genaue Ausgestaltung der Impfpflicht mit gebotener Gründlichkeit, Schnelligkeit und Augenmaß weiter intensiv beraten. Bei der Entscheidungsfindung muss selbstverständlich auch eine Risikobewertung einfließen.

Alle in der EU zugelassenen Impfstoffe haben einen sehr sicheren und ausführlichen Zulassungsprozess durchlaufen. Ein Impfstoff kann nur dann eine Zulassung erhalten, wenn seine Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit belegt werden können. Inzwischen wurden weltweit bereits Milliarden Menschen gegen das Corona Virus geimpft. Sogenannte Real-World-Daten, also Beobachtungen aus der Anwendung bei Menschen außerhalb klinischer Studien, belegen zudem die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfungen. Herzmuskelentzündungen sind eine mögliche, aber sehr seltene Nebenwirkung der mRNA-Impfstoffe, wie auch in den von Ihnen geteilten Dokumenten zu lesen. In den allermeisten dieser seltenen Fälle verläuft so eine Entzündung mild bis moderat. Laut aktueller Studienlage ist das das Risiko einer Herzmuskelentzündung außerdem bei einer Covid-19-Erkrankung deutlich höher. Die Impfung stellt ein geringeres Risiko dar, als eine durchlaufene Covid-19-Infektion.

In erster Linie dient die Impfung vor allem dem Selbstschutz, um schwere oder sogar tödliche Krankheitsverläufe zu vermeiden. Gleichzeitig verhindert die Impfung eine rasche Ausbreitung des Virus und schützt damit andere. Wir sichern unsere Freiheit am schnellsten, wenn sich genug Menschen impfen und boostern lassen, das wird auch angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante immer wichtiger. Darum appelliere ich eindringlich an alle, die der Impfung noch skeptisch gegenüberstehen, sich im Sinne der Gesundheit und Freiheit aller endlich impfen zu lassen - und damit auch unsere Krankenhäuser und das medizinische wie pflegerische Personal zu entlasten.

Mit freundlichen Grüßen
Kai Gehring

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