Welche Lösungen sehen Sie, um Umweltzerstörung und Kinderarbeit bei der Förderung von Rohstoffen für E-Akkus zu stoppen? Welche Art von Recycling dieser Akkus sollte gefördert werden? (s. Ergänzungen)

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Kai Gehring
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Frage von Rainer F. •

Welche Lösungen sehen Sie, um Umweltzerstörung und Kinderarbeit bei der Förderung von Rohstoffen für E-Akkus zu stoppen? Welche Art von Recycling dieser Akkus sollte gefördert werden? (s. Ergänzungen)

Sehr geehrter Herr Gehring,

um die Zielvorgaben für die CO2-Emissionen zu erreichen, wird u.a. auch von den Grünen der massive Ausbau der Elektromobilität als ein wichtiger Baustein betrachtet.
Dabei setzt die Industrie derzeit vor allem auf Lithium-Ionen-Akkus, die neben Lithium auch große Mengen an anderen Rohstoffen wie Nickel oder Kobalt enthalten. Wenn in einigen Jahren der Verbrennungsmotor komplett durch den Elektroantrieb abgelöst werden soll, müssen weltweit dafür riesige Mengen dieser Rohstoffe abgebaut werden.
Dazu habe ich zwei Fragen:
Wie wollen Sie sich in der kommenden Legislaturperiode dafür einsetzen, die damit verbundenen Probleme, z.B. Zerstörung von Regenwald, Kinderarbeit im Kongo u.a. anzugehen?
Welche Lösungen sehen Sie beim Recycling der Altakkus, wollen Sie sich dafür einsetzen, Alternativen zum umweltschädlichen thermischen Recycling zu fördern?

Mit freundlichen Grüßen,
Rainer F.

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr F.

 

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an einer sauberen Mobilität. Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass beim Abbau aller Rohstoffe Mensch und Umwelt geschützt werden. Dafür wollen wir insbesondere das Lieferkettengesetz um strengere Pflichten für die Unternehmen erweitern, sodass sie auch bei ihren Zulieferern für einen besseren Schutz von Mensch und Umwelt sorgen müssen und dafür ggf. auch andere Abbauregionen in den Blick nehmen. Wir wollen auch die Auflagen für das Recycling so verbessern, dass weniger neue Rohstoffe benötigt werden, indem mehr wiedergewonnene Rohstoffe eingesetzt werden. Konkret heißt das: Wir setzen uns für hohe Sammelquoten ein, damit mehr Akkus überhaupt ins Recycling gelangen, sowie separate Recyclingquoten für die einzelnen Rohstoffe und eine Vorgabe, dass zurückgewonnene Materialien in neuen Produkten eingesetzt werden. Die Wissenschaft zeigt zudem Wege auf, wie Akkus künftig mit anderen Rohstoffen hergestellt werden können. Schon heute sinkt der Kobalt-Anteil in bestimmten Akkus und manche Hersteller haben angekündigt, diesen Rohstoff bald gar nicht mehr einzusetzen. Ein großer Batteriehersteller will sogar zusätzlich auf Lithium verzichten. Sie sehen: Viele Potenziale, um die Umweltbilanz der E-Mobilität zu verbessern, wurden schlichtweg noch nicht gehoben. Darum wollen wir uns kümmern.

 

Mit freundlichen Grüßen

Kai Gehring

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