Frage an Karl Klein von Alexander L. bezüglich Umwelt
Wie stehen Sie zum Atomausstieg und der Nutzung erneuerbarer Energien?
Haben Sie hier in dem Ort, in dem Sie als Bürgermeister Verantwortung tragen, schon solche Projekte initiiert oder umgesetzt?
Gibt es Solaranlagen an öffentlichen Gebäuden?
Sehr geehrter Herr Lukas,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Gerne beantworte ich diese wie folgt:
Die Forschung nach und die Förderung alternativer und regenerativer Energien ist sehr wichtig und bedeutsam. Allerdings müssen sie auch mittelfristig eine Wirtschaftlichkeit versprechen, denn von konkurrenzfähigen Energiepreisen hängen Firmenstandorte, Arbeits- und Ausbildungsplätze ab. In der Gemeinde Mühlhausen haben wir Solaranlagen auf den Dächern unserer Sport- und Schwimmhallen für Heizung und für die Aufwärmung des Bade- und Duschwassers. Ebenso haben wir Dächer öffentlicher Einrichtungen für Photovoltaikanlagen angeboten. Allerdings ist die Nachfrage seitens privater Betreiber bescheiden. Wichtig ist, dass das Land Baden-Württemberg in der Energieversorgung autark und unabhängig bleibt. Das ist wichtig für die Versorgungssicherheit der Wirtschaft, aber auch für den Bürger. Derzeit produzieren wir 60% unserer Grundversorgung aus Atomstrom. Nur mittelfristig lässt sich dies durch andere Energieträger ersetzen. Deshalb ist der Atom-
ausstieg zu kurzfristig und bedarf einer zeitlichen Streckung. Ideologien führen uns in dieser Frage nicht weiter, sondern es Bedarf abgewogener und sachgerechter Entscheidungen. Mit den unbestritten sichersten Kernkraftwerken der Welt lässt sich sicherlich noch etwas länger Strom produzieren. Die Frage der Sicherheit ist auch zu stellen, wenn die Nachbarländer Frankreich und auch England weiter auf den Atomstrom setzen und die Anzahl der Kraftwerke auch in unmittelbarer Grenznachbarschaft weiter ausbauen. Hier Kernkraftwerke schließen und anschließend den von den Nachbarstaaten beziehen, kann nicht das Ziel sein.
Mit freundlichen Grüssen
Karl Klein, Bürgermeister