Frage an Katharina Schulze bezüglich Verkehr

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Katharina Schulze
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Frage von Matthias H. •

Frage an Katharina Schulze von Matthias H. bezüglich Verkehr

Ich bin leidenschaftlicher "GRÜN-Wähler", in einer wichtigen Frage habe ich von Euch noch keine Antwort:
Wenn wir es schaffen sollten, bis 2040 die Hälfte aller PKW in der BRD auf Elektroantrieb umzustellen, und diese Autos etwa gleiche Fahrleistung erbringen sollen, benötigen wir die Strommenge von ca 15 Atomkraftwerken der Grösse Isar II.
Wenn wir in der gleichen Zeit alle Kohlekraftwerke abschalten - was ich im Grunde für dringen nötig halte - fehlt unserem Land der erforderliche Strom für die E-Mobilität.
Wie sieht die Problemlösung der Grünen hierzu aus??

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Grünwähler M. H.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Unterstützung! Viel Potenzial für den Klimaschutz steckt in der Mobilität. Schadstoffarme Busse und die Bahn nutzen, Rad fahren und zu Fuß gehen – das ist in Sachen Klimaschutz unschlagbar. Die Mobilität der Zukunft ist nachhaltig, klimaschonend, intelligent, vernetzt und emissionsarm. Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis und Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, daher nehmen wir dieses Thema sehr ernst.

In der Tat hätten wir ein Problem, wenn wir bei der Verkehrswende nur den Verbrennungsmotor durch den Elektroantrieb ersetzen würden. Wenn die Hälfte des jetzigen deutschen PKW-Bestands bei gleicher Fahrleistung auf Elektroantrieb umgestellt wird, kann man mit einem Stromverbrauch von ca. 60 TWh rechnen, das ist die Strommenge von sechs Atomkraftwerken (und nicht von 15!) der Größe Isar II.

Es geht darum, weniger Energie und weniger CO2 zu verbrauchen. Das bedeutet eine umfassende Änderung unseres Mobilitätsverhaltens und eine Änderung im Güterverkehrssystem. Das wird nur gelingen, wenn wir Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern und den Verkehr insbesondere durch effizientere Antriebe verbessern: Wir Grüne schlagen vor, dem Rad- und Fußverkehr mehr Platz einzuräumen, schadstoffarme Autos der Zukunft zu fördern, den klassischen ÖPNV mit neuen Mobilitätsdienstleistungen wie Car- und Bikesharing vernetzen, eine Fahrtkarte für ganz Bayern anzubieten, etc.

Herzliche Grüße
Katharina Schulze

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