Wie positionieren Sie sich zur allgemeinen Impfpflicht bei Corona und Masern, wie kommen Sie zu Ihrer Position, auf welcher Zahlenbasis fundiert Ihre Entscheidung.

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Kathrin Michel
SPD
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Frage von Jens K. •

Wie positionieren Sie sich zur allgemeinen Impfpflicht bei Corona und Masern, wie kommen Sie zu Ihrer Position, auf welcher Zahlenbasis fundiert Ihre Entscheidung.

Sehr geehrte Frau Michel, da Sie für meinen Wahlkreis Bautzen 1 im Bundestag sitzen, bitte ich Sie um die Beantwortung folgender Frage:
Wie positionieren Sie sich zur allgemeinen Impfpflicht bei Corona und Masern, wie kommen Sie zu Ihrer Position, auf welcher Zahlenbasis fundiert Ihre Entscheidung.

Danke und mit freundlichen Grüßen
Jens K.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr K.,

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten des Menschen. Ich bin deswegen sehr froh, dass  gut verträgliche hochwirksame Impfstoffe zur Prävention bereitstehen, die eine langfristige Immunität vermitteln. Um die Anzahl der Masernfälle langfristig zu reduzieren, hat der Bundestag 2019 richtigerweise ein Gesetz für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention beschlossen.

Ich führe derzeit viele Gespräche mit verschiedenen Fachleuten und bin davon überzeugt, dass die Impfung der bislang beste Weg aus der Pandemie und damit aus den Beschränkungen ist, die uns alle so viel Kraft gekostet haben und bei Eintreten einer Hotspotregelung auch wieder Kraft kosten werden. Vor allem bietet eine Impfung den besten Schutz vor einem bis zum Herbst womöglich erneut mutierten Virus, das dann unter Umständen so ansteckend wie Omikron und so gefährlich wie Delta sein könnte.

Niemand kann voraussagen, wie sich das Virus entwickeln wird. Die Bürger*innen unseres  Landes erwarten aber zu Recht von uns Politiker*innen, dass wir die Warnungen der Wissenschaftler*innen ernst nehmen und vorsorgen, um nicht einen weiteren Winter mit Einschränkungen und hohen Todesraten erleben zu müssen. Der Antrag für eine Impfpflicht hat im Bundestag leider keine Mehrheit gefunden, grundsätzlich ist sich allerdings eine große Mehrheit im Parlament einig: Die Impfung bietet einen sehr hohen Schutz vor schwerer Erkrankung. Da alle Mutationen bisher zu 90% genetisch identisch waren, wird der jetzige Impfstoff auch vor einem schweren Verlauf bei einer neuen Virusvariante helfen. Somit können wir auch zukünftig die Zahl der Erkrankungen und vor allem deren Schwere deutlich lindern. Deshalb werden wir nun weitere Maßnahmen unternehmen, um die Impfquote auch ohne Nachweispflicht einer Covid19-Schutzimpfung möglichst über das Jahr hinaus noch deutlich zu erhöhen. 

Damit können wir den Druck lindern, der auf unserem Gesundheitssystem lastet. Denn auch wenn wir es dank aller Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Zutrittsregelungen und Maskenpflicht geschafft haben, dass unser Gesundheitssystem nicht überlastet war, so haben wir es dennoch über Gebühr belastet. Das ist weder fair gegenüber den dort Beschäftigten noch gegenüber denen, die mit einer Behandlung ihrer Krankheiten zurückstehen müssen (wie etwa verschobene Untersuchungen und Operationen, nicht erfolgte Therapiesitzungen).  All dies wäre nicht nötig, wenn sich mehr Menschen in Deutschland für die sie schützende Impfung entschieden hätten. 

Meine Familie, mein Team und ich haben uns alle für das Impfen entschieden. Impfen ist die einzige Möglichkeit, um sich vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen. Deshalb appelliere ich an alle: Lassen Sie sich bitte impfen!

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Michel

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