Frage an Kerstin Andreae bezüglich Wirtschaft

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Kerstin Andreae
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage an Kerstin Andreae von Peter L. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Andreae,

mir brennt das Thema der demographischen Entwicklung auf den Nägeln. Ich habe darüber vor 10 Jahren bereits eine Arbeit verfasst im Zusammenhang mit einem immobilienwirtschaftlichen Studium. ich kann leider nicht wirklich erkennen, dass die bisher verantwortlichen Bundesregierungen der letzten Dekaden ausreichend auf das Thema "demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Volkswirtschaft" eingegangen sind.
Vielmehr wird das eher ausgeblendet und ignoriert. Ich würde gerne von Ihnen ganz konkret wissen, wie wir unsere Volkswirtschaft demographiefest machen können?
Für Ihre Auskunft und Antwort bedanke ich mich im Voraus sehr herzlich!

Mit den besten Grüßen

Peter Lazarus

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Lazarus,

wir Grünen halten angesichts des demografischen Wandels auch weiterhin die Einführung einer Bürgerversicherungen in die Sozialversicherungssysteme für den richtigen und notwendigen Weg, um langfristig stabile Beiträge bei einem auskömmlichen Leistungsniveau sichern zu können. Das gilt sowohl für die Vorsorge für Gesundheit und Pflegebedürftigkeit, als auch für die Altersvorsorge.

Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, solide öffentliche Haushalte und einen Stopp der Verschuldungsspirale. Wir dürfen den Schuldenberg für die nächsten Generationen nicht weiter erhöhen. Hier haben wir Grünen konkrete Vorschläge wie z.B. den Abbau umweltschädlicher Subventionen eingebracht.

Und Nachhaltigkeit bedeutet auch bisher benachteiligte Gruppen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Es geht um gute Ausbildung und um lebenslanges Lernen, d.h. Weiterbildungsangebote müssen gerade auch Ältere erreichen. Es geht um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, was besonders für Frauen Erleichterungen schafft und es geht um eine neue Willkommenskultur zur qualifizierte Zuwanderung. Die große Koalition setzt mit der geplanten abschlagsfreien Frührente ab 63 arbeitsmarktpolitisch völlig falsche Anreize. Arbeitsministerin Nahles sollte lieber dafür sorgen, dass gute alternsgerechte Arbeitsplätze entstehen, statt neue Frühverrentungsprojekte zu starten. Das wäre die richtige Antwort auf den demografischen Wandel.

Weitere gute Ansätze finden Sie in unserem Fraktionsbeschluss "Konsolidieren und Investieren – Deutschland in Europa" unter http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/fraktion/beschluesse/konsolidieren_und_investieren.pdf

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Andreae MdB